Weihnachten in Khayelitsha
“Wir bestreiten unseren Lebensunterhalt mit dem, was wir bekommen, und wir leben von dem, was wir geben.“ –Winston Churchill
Seien Sie ehrlich – gibt es etwas schöneres, als strahlende Kindergesichter und das Leuchten in deren Augen, wenn die jüngsten Familienmitglieder ein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum entdecken, das für sie bestimmt ist?
Oder vielleicht erinnern Sie sich noch an Ihre Kindheit, die freudige Anspannung am Vorabend des Nikolaustags, wo man die ordentlich geputzten Stiefel vor die Türe stellte und die Erleichterung und Freude am nächsten Morgen, wenn man feststellte, dass man offensichtlich doch „lieb“ war, ein Geschenk bekommen hat und der Nikolaus nicht nur eine Rute gebracht hat?
Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Kindheit, wo man sich über Apfel, Nuss, Schokolade und vielleicht ein kleines Geschenk riesig freute. Doch die Zeit hat sich in den vergangenen 20 Jahren ziemlich verändert. Die Wunschzettel werden länger und die Geschenke immer anspruchsvoller und nicht selten wird die einst besinnliche Vorweihnachtszeit mehr oder weniger vom Konsumterror bestimmt.
Doch es gibt noch Plätze auf dieser Erde, an denen regelmässiges Essen und Geschenke zu Weihnachten keine Selbstverständlichkeit sind.
Ein solcher Ort ist das Khumbulani Day Care Centre in Khayelitsha, einem Township in Kapstadt. Rhino Africa unterstützt verschiedene soziale Projekte und Khumbulani ist eines davon.
Ein kleines Team unserer Mitarbeiter um David Ryan machten sich auf, um dem Nikolaus ein wenig Unterstützung zu leisten und die Kinder Khumbulani Kindertagesstätte mit frühen Weihnachtsgeschenken zu überraschen, die zuvor von den Rhino-Mitarbeitern liebevoll ausgesucht und eingepackt wurden
Die von Gloria Bebeza (siehe Foto) geleitete Tagesstätte kümmert sich Tag für Tag um rund 160 HIV infizierte oder betroffene Kinder im Alter von 0 und 13 Jahren.
Auch wenn Weihnachten zu meiner Kindheit noch ein wenig “sparsamer” ausfiel, so konnte ich mich darauf verlassen, dass von den Eltern und Großeltern mindestens ein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum lag und auch zum Geburtstag gab es immer etwas auszupacken.
Für diese Kinder ist dies keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Und mit diesem Verständnis kommt dem Besorgen und Einpacken der Geschenke eine ganz besondere Bedeutung zu. Das Bewusstsein dankbar dafür zu sein, dass es uns, trotz allem Auf und Ab im Alltag, sehr gut geht.
Und noch etwas stellt sich ein: die altbekannte Vorfreude auf Weihnachten –Sie ahnen es schon – es ist die Erkenntnis, dass das größte Geschenk das ist, anderen, weniger priviligierten Mitmenschen eine Freude bereiten zu können.
Kaum angekommen, wurde auch unser Team überrascht, als sie von den aufgeregten Kindern mit lautstarken, fröhlichen „Happy Christmas“ – „fröhliche Weihnachten“ Rufen empfangen wurden.
Unser Kollege Luyanda Singenile, der sich sonst um den reibungslosen Ablauf unseres Reservierungssystems kümmert, stieg in das traditionelle Weihnachtsmann-Kostüm und überreichte mit seinem schneeweißen Bart den artig anstehenden Kindern jeweils ein Geschenk. Es ist überhaupt faszinierend, wie die sonst so kleinen Wirbelwinde diszipliniert und geduldig in einer geraden Linie anstehen, bis sie selbst an der Reihe sind. Es scheint, dass Gloria und ihr Team ihre Aufgabe voll im Griff haben.
Und dabei kümmert sich die liebenswerte und umtriebige Gloria nicht nur um die Kindertagesstätte, sondern unterhält zusätzlich eine Suppenküche in ihrer Gemeinde. Hier versorgt sie täglich bis zu 350 Menschen mit Essen. Für viele ist dies oft die einzige Mahlzeit am Tag.
Vielleicht mag man sich nun fragen, woher diese bewunderswerte, klein gewachsene Frau ihre unermüdliche Energie erhält, um den unterpriviligierten Mitmenschen in ihrem Umfeld zu helfen.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass diese dankbaren, strahlenden Kinderaugen und die mal sanfteren und mal stürmischeren Umarmungen der Kinder Gloria und ihr Team jeden Tag auf´s Neue antreiben, „ihren“ Kindern einen sicheren und geschützten Ort zu bieten, an dem sie Kind sein dürfen und auf die Schule vorbereitet werden.
Rhino Africa unterstützt die Khumbulani Kindertagesstätte bereits seit mehreren Jahren. Neben einer regelmässigen finanziellen Unterstützung sorgt Rhino Africa auch dafür, dass die Kinder täglich mit einer ordentlichen Mahlzeit versorgt werden können. In Zusammenarbeit mit dem Team von Nhlayisa (ein Wort der Shangane-Sprache das soviel bedeutet wie „schützen und pflegen“) wurde eine spezielle, nahrhafte Breinahrung entwickelt. So kann die große Anzahl an Kindern, auch unter eingeschränkten räumlichen und sanitären Gegebenheiten mit einer ausgewogenen Mahlzeit versorgt werden. Zusätzlich tragen verschiedene, von Rhino Africa initiierte Spendenaktionen zur kontinuierlichen Unterstützung der Kindertagesstätte bei. Rhino Africa hat sich die weisen Worte Nelson Mandelas zum Vorbild genommen „Um eine Nation zu heilen, muss man ihr zu allererst Bildung und Nahrung zuteil kommen lassen“.
Rhino Tripping, unsere Tour- und Transfer-Abteilung bietet spezielle Township-Tagestouren an, wo Sie selbst vor Ort die Gelegenheit haben, die Khumbulani Kindertagesstätte zu besuchen. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie mehr über Khumbulani in Erfahrung bringen wollen oder gar selbst eine Spende vornehmen wollen.
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