Der afrikanische Kontinent ist Bühne für zahllose atemberaubende Naturschauspiele und magische Momente: auf Tuchfühlung mit wilden Raubtieren; unvergessliche Sonnenuntergänge über den endlosen Tälern des Buschs; ein Himmelszelt, so hell erleuchtet, dass sogar erfahrenen Astronomen die Orientierung schwerfällt. Was uns Besuchern so sensationell und außergewöhnlich vorkommen mag, ist in all seiner Anmut ganz alltäglich in Afrika.
Es gibt jedoch einige Spektakel, die selbst unter all jenen besonderen Momenten noch hervorstechen und die es schaffen selbst weitgereiste Afrika-Freunde durch ihre Schönheit in andächtiger Stille verharren zu lassen. Die folgenden 10 Naturphänomene sind selbst im ereignisreichen Alltag des afrikanischen Buschs ein seltener Anblick. Sollten Sie selbst ähnliche Begegnungen gemacht haben, dann teilen Sie jene mit uns und anderen per Kommentar.
Löwen klettern nicht auf Bäume, oder? Diese weit verbreitete Tatsache hat sich wohl noch nicht zu allen Löwen durchgesprochen, weshalb man die Könige der Savanne in seltenen Fällen auch im Geäst beobachten kann. Ungleich ihrer katzenhaften Artverwandten, den Leoparden, verfügen die wesentlich massiveren Löwen nicht über das natürliche Klettergeschick um mit Leichtigkeit Bäume zu erklimmen. Dementsprechend wirken kletternde Löwen auch etwas deplatziert und doch gibt es immer mehr Sichtungen dieses eigentlich untypischen Verhaltens, besonders im Queen Elizabeth Nationalpark in Uganda und im Lake Manyara Nationalpark in Tansania sowie in der Serengeti und im Krüger Nationalpark.
- Schwarze Wildkatzen – melanistische Servale
Als „Melanismus“ bezeichnet man die dunkle Pigmentierung von Haut und Fell aus entweder genetischen Gründen oder Umweltursachen, wenn man so will also das Gegenstück zum besser bekannten Albinismus. Nun sind schwarze Katzen in unseren Breitengraden zwar auch mythenumrankt, aber kein seltener Anblick – unter den afrikanischen Wildkatzen sind sie das jedoch sehr wohl. Die luchsähnlichen Servale haben normalerweise ein geflecktes oder gestreiftes Fell und gelten generell als scheue Tiere, so ist es eine Besonderheit einem ihrer schwarzen Vertreter zu begegnen. Die melanistischen Servale kommen hauptsächlich in den Hochlandgebieten Ostafrikas und Kenias in über 2000 Metern Höhe vor und wurden anfänglich für eine eigene Art gehalten.
Wenige Dinge sind so furchteinflößend wie ein Weißer Hai, der plötzlich in einer Fontäne aus den Tiefen des Meeres auftaucht; den weißen Bauch entblößt und zwischen den krallenartigen Zähnen eine Robbe. Im hiesigen Winter kann dieses spektakuläre Schauspiel vor der Küste Südafrikas beobachtet werden, wenn Wale und Robben sich in die wärmeren Gewässer zurückziehen und so auch die berüchtigten Jäger anlocken. Der berühmte Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough hat das Spektakel folgendermaßen erklärt:
- Weiße Löwen
Diese majestätischen und sagenhaften Kreaturen verdanken ihr weiß gefärbtes Fell nicht einem Pigmentmangel wie die bekannten Albino-Tiere, sondern einer Zellmutation. Man spricht in diesmal Fall von „Leukismus“ (griech.: „leukós“ – weiß, hell). Die weißen Vertreter sind aus Tarnungsgründen gegenüber ihren gelbbraunen Artgenossen natürlich benachteiligt. Viele Geschichten und Mythen um ihre Existenz rankten sich um die im Timbavati beheimateten Löwen seit ihrer ersten Sichtung in den 30er Jahren und bis heute kann man sie nur an wenigen Orten Afrikas sehen.
Unsere Freunde bei der Tierschutzorganisation Wildlife ACT berichteten uns von Kameraaufnahmen, welche furchtlose Ginsterkatzen, auch Genetten genannt auf dem Rücken eines Büffels und wenig später auch eines Nashorns zeigten. „Über das Jahr hinweg lichteten unsere Nachtkameras die Katze auf dem Rücken der verschiedensten Pflanzenfresser ab.“
Jährlich brüten Millionen Sardinen in den kühlen Wassern der Agulhas Bank vor der Küste Südafrikas und ziehen von dort aus nach Nord-Nordost. In schieren Größe stellen die Sardinenschwärme ein regelrechtes Bankett für die Jäger des Meeres dar, welches zur alljährlichen Attraktion für Taucher und Meeresfotografen macht.
- Riesige Stoßzähne
Elefanten deren Stoßzähne (engl. „Tusks“) bis zum Boden reichen oder 100 Pfund (45kg) überschreiten werden als „Big Tusker“ – die Könige der Elefanten – bezeichnet. Früher waren jene kein seltener Anblick in Ost-, Zentral- und Südafrika, doch heute durchstreifen nur mehr wenige der majestätischen Kreaturen die Savanne. Der Tembe Elephant Park in KwaZulu Natal, der Krüger Nationalpark sowie auch der Tsavo Nationalpark in Kenia bilden letzte Refugien für die afrikanischen „Big Tusker“.
- Sambias epische Fledermauswanderung
Jährlich zwischen Oktober und Dezember machen sich Millionen Palmenflughunde vom Urwald des Kongos auf zu einem abgeschiedenen Sumpf im Kasanka Nationalpark im nördlichen Sambia. Warum die rastlosen Fledermäuse in so riesigen Schwärmen gerade diesen Sumpf aufsuchen ist noch unklar. Die Millionen an Flughunden – mit bis zu 80 Zentimetern Flügelspannweite – sind jedenfalls ein erstaunlicher Anblick.
Von all den außerordentlichen Naturschauspielen ist die große Gnu- und Antilopenwanderung durch die weitläufigen Steppen des Serengeti und Masai Mara Nationalparks wohl die Berühmteste. Millionen von Zebras, Antilopen, Büffeln und Antilopen bewegen sich alljährlich grasend durch die Wildnis und bieten die größte Wildtiershow der Welt.
Die Victoria-Fälle sind einer von wenigen Orten in denen es in klaren Vollmondnächten zu Regenbogen (sogenannten Lunar-Rainbows oder „Moonbows“) kommen kann. Das mystische Mondlicht über den Gischtwolken der riesigen Wasserfälle kreiert eine magische Atmosphäre, welche mit etwas Glück und den richtigen Umständen von bunten Regenbogen umgeben ist.
Dies sind nur Auszüge aus den wunderbaren und bemerkenswerten Naturschauspielen des wilden Kontinents. Fallen Ihnen noch weitere ein, dann teilen Sie sie uns gerne per Kommentar mit.