Im Rahmen unseres renommierten Africa’s Photographer of the Year Fotowettbewerbs haben wir Profi und Rhino-Africa-Fotograf Simon Watson um ein paar Tipps zur Fotokomposition gebeten. Wir laden passionierte Fotografen dazu ein, ihre besten Schnappschüsse mit unserer Jury und allen Afrika-Freunden da draußen zu teilen, um mit ihrer Aufnahme eine zehntägige Safari-Reise für zwei und zahlreiche andere Preise zu gewinnen. Klingt interessant? Dann reichen Sie Ihr Bild noch heute ein!
Was macht ein gutes Foto wirklich aus?
Das haben wir unseren hauseigenen, mehrfach ausgezeichneten Wildtier-Fotografen Simon Watson gefragt.
„Für mich definiert sich ein gutes Foto dadurch, dass es etwas kommuniziert, was nicht in Worte zu fassen ist,“ antwortet Simon nach kurzer Bedenkzeit und erzählt folgende Anekdote:
„Gegenüber des Tate Modern in London gibt es einen Buchladen, wo ich eines Tages auf ein Secondhand-Fotoalbum mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen von verschiedenen Kunstfotografen stieß. Zwischen Straßenfotografien mit fast zeichnerischen Kompositionen, Mustern und simplen Objekten fand ich ein Bild von einem Typen namens Harry Callahan. Es war ein Foto von einer Frau und einem jungen Mädchen auf einem Bett liegend, mit einem Fenster und einem Ventilator. Simpel. Auf Callahans Aufnahmen sind oft seine Frau und seine Tochter abgebildet, aber jenes Bild hat eine ganz besondere Qualität an sich. Ich kann nicht wirklich sagen, was es ist. Doch für mich ist eine der schönsten Szenen überhaupt, erfüllt von Natürlichkeit und Unschuld; der simple Raum, das verlotterte Laken und das einfallende Morgenlicht – man schlüpft in die Rolle des Fotografen und gleichzeitig in jene des Vaters. Dies erweckt ein warmes Gefühl von Familie und Liebe und eben etwas, das ich nicht in Worte fassen kann. Und obwohl das Mädchen und die Frau nackt sind, ist nichts Erotisches oder Anstößiges an dem Foto. Dies alles macht es für mich zu einem der schönsten Bilder. Für jemand anderen aber mag diese Aufnahme völlig belanglos sein – und genau das liebe ich so sehr an der Fotografie.“
Es lässt sich also gar nicht so leicht in Worte fassen, was ein Foto einzigartig und bewegend macht. Aber mit Simons Hilfe haben wir einige Regeln für Sie zusammengefasst, die dabei helfen, ein wirklich außerordentliches Bild zu schießen. Der erste und wichtigste Schritt vom passionierten Hobbyfotografen zum Profi ist das Prinzip guter Komposition, so Simon. Ist man erstmals mit der Zusammensetzung eines Bildes vertraut, machen die vielen anderen Aspekte der Fotografie wesentlich mehr Sinn. Deshalb hier die Grundregeln der Komposition:
- Führungslinien
Führungslinien bestimmen wie das Auge das Bild erfasst. Das Prinzip dahinter ist, die natürlich gegebenen Linien in die Bildkomposition zu integrieren, so dass diese zum Fokus des Bildes hinführen. Führungslinien können zum Beispiel der Horizont, ein Fluss oder eine Straße sein.
- Symmetrie und Muster
Symmetrie und Muster geben Fotografen die Möglichkeit, ihren Fotos einen besonderen Charakter zu verleihen. Besonders Muster können in vielen Situationen eingesetzt werden: Brechende Wellen an der Küste Mosambiks oder die Fußabdrücke eines Nilpferds im schlammigen Boden des Okavango Deltas. Symmetrie ist auf Safari und in der Natur in der Regel etwas schwerer zu finden, aber kann gerade deshalb zu erstaunlichen Resultaten führen. Tipps für Symmetrie-verleihende Elemente sind Reflexionen in stillen Gewässern oder endlos lange Straßen.
- Die Drittel-Regel
Die Drittel-Regel wird auch Zwei-Drittel-Regel genannt und ist eine der etabliertesten Methoden bei der Komposition eines Bildes. Viele Kameras haben das Raster bereits in den Sucher eingebaut. Das Prinzip dahinter besagt, dass die Hauptobjekte an den Berührungspunkten der Drittel liegen sollen, um das Bild ausbalanciert und ansprechend zu gestalten.
Diagonalen: Mit den Diagonalen verhält es sich technisch ähnlich. Sie werden genutzt, um das Auge von einer Seite des Bildes zur anderen zu führen, was speziell in der Portrait-Fotografie hervorragend funktioniert.
- Balance
Platziert man die Elemente gemäß der Drittel-Regel am Rand des Bildes, können „leere” Bereiche entstehen. Deshalb sollte bei der Auswahl der Perspektive und des Motivs auch auf die Gewichtung des Bildes geachtet werden, um die richtige Balance zwischen Fülle und Leere zu finden.
- Rahmung
Im Englischen als „Framing“ bekannt, ist die Technik gemeint, natürliche Rahmen aus der Vegetation und Umgebung zu verwenden, um dem Bild eine Spur von Realität und Schärfenkontrast zu verleihen. Dadurch werden vermeintliche „Hindernisse“ in Kompositionselemente verwandelt.
Vielleicht gelingt Ihnen ja mit diesen Tipps die Aufnahme, um Africa’s Photographer of the Year zu werden. Schauen Sie regelmäßig in unserer Galerie vorbei und lassen Sie sich von den Aufnahmen der anderen Teilnehmer inspirieren. Und sollte Sie die Reiselust gepackt haben, freuen sich unsere Reiseexperten von Rhino Africa darauf, gemeinsam mit Ihnen eine unvergessliche Foto-Safari zu planen.
Wahnsinn! Wenn man das so sieht, dann möchte man auch mal auf eine Safari nach Südafrika oder anderen Teilen des Kontinents, einfach toll. Obwohl ich nicht wüsste ob ich den Wagen verlassen würde. Mulmig wäre mir sicherlich schon.