„Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“
Das wusste bereits der Philosoph Aurelius Augustinus in der Antike. Denn auf Reisen erlebt man einzigartige Geschichten, genauso wie ein Buch einen mitnehmen kann auf unvergessliche Reisen. Reisen und Lesen ergänzen sich seit eh und je. Damit Sie auf Ihr bevorstehendes Afrika-Abenteuer auch schön vorbereitet sind, haben wir eine – bei weitem nicht vollständige – Leseliste zusammengestellt, die Klassiker sowie auch Neuheiten des magischen Kontinents umfasst.
July’s Leute, Nadine Gordimer
Der Roman handelt vom Ende der Apartheid in Südafrika, geschrieben wurde er jedoch bereits Anfang der 80er Jahre, zu einer Zeit, in der bei weitem noch kein Ende der Rassentrennung in Sicht war. Eine weiße Familie muss aus ihrem Haus in Johannesburg in das Dorf ihres schwarzen Hausboys flüchten und wird von dessen Familie versteckt und unterstützt. Das Buch der Literaturnobelpreisträgerin und Anti-Apartheid-Kämpferin Nadine Gordimer wurde nach der Erscheinung 1981 umgehend verboten. Dennoch – und gerade deshalb – ein Stück Weltliteratur.
Der lange Weg zur Freiheit, Nelson Mandela
Friedensnobelpreisträger, jahrelanger Anti-Apartheid-Kämpfer, Symbolfigur einer ganzen Nation. Das und noch vieles mehr war Nelson Mandela, der erste schwarze Präsident Südafrikas. In seiner Lebensgeschichte erzählt Mandela von seiner Kindheit und Jugend sowie seiner politischen Karriere und den Jahrzehnten im Gefängnis. Brisant: Mehrere Hundert Seiten des Manuskripts wurden heimlich in Haft auf Robben Island geschrieben.
Schmetterling in Flammen, Yvonne Vera
In den 40er Jahren in einem Township in Rhodesien (heutiges Simbabwe) angesiedelt, erzählt Yvonne Vera auf poetische Art und Weise von der zum Scheitern verurteilten Liebe zwischen der jungen Phephelapi und dem viel älteren Fumbatha. Die junge Frau ist sich bewusst, dass Bildung der Weg zur Freiheit ist und als sie einen Ausbildungsplatz zur Krankenschwester erhält, geht ihr Traum in Erfüllung – doch dann kommt alles anders…
Giraffentheater – Anekdoten aus der Savanne, Léo Grasset
Humorvoll und lebendig erzählt der französische Evolutionsbiologe Léo Grasset von seinen Erlebnissen im Hwange-Nationalpark in Simbabwe. Ob Vermessung von Zebrastreifen, das Fluchtmuster von Gazellen oder der Testosteron-Überschuss des Honigdachs: In fünfzehn Kapiteln berichtet Grasset von den Tieren der Savanne und ihren Eigenarten.
Schande, J.M. Coetzee
Ein düsteres Buch des Südafrikaners und Nobelpreisträgers J.M. Coetzee, doch mit Sicherheit ein Klassiker der afrikanischen Belletristik. Der Literaturprofessor David Lurie verlässt nach einer Affäre mit einer um einiges jüngeren Studentin Kapstadt, um sich für eine Weile zu seiner Tochter aufs Land zurückzuziehen. Doch auf der kleinen Farm am Ostkap findet Lurie alles andere als Ruhe und Frieden…
Die Hälfte der Sonne, Chimamanda Ngozi Adichie
Der Roman erzählt vom nigerianischen Bürgerkrieg der Sechzigerjahre, doch dieses Buch ist kein Schlachtenepos, sondern handelt ausschliesslich von einer Familie, die eigentlich gar keine richtige Familie ist. Der kleine Dorfjunge Ugwu tritt eine neue Stelle als Hausboy bei einem Mathematik-Professor an, der Sozialist ist und eine junge Frau aus reich begütertem Elternhaus liebt. Das Buch der jungen Autorin hat bereits verschiedene Preise gewonnen.
Der Preis der Freiheit, Tsitsi Dangarembga
Die Autorin aus Simbabwe schildert anrührend den zähen Kampf eines armen benachteiligten Dorfmädchens um Bildung. Das Buch erzählt, was das Mädchen dabei gewonnen, aber auch was es verloren hat und wie schwer es für afrikanische Frauen ist, sich zwischen traditionellem Bräuchen und westlicher Kultur zurechtzufinden.
Denn sie sollen getröstet werden, Alan Paton
Südafrika, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gewalt zwischen Schwarzen und Weißen regiert und zerstört das Land. Ein schwarzer Pfarrer macht sich auf nach Johannesburg, denn dort sitzt sein Sohn im Gefängnis: Bei einem Einbruch hat dieser aus Panik einen jungen Weißen erschossen – das Schicksal des Sohnes scheint besiegelt. Doch dieses Buch handelt nicht nur von Hass und Elend, sondern auch von Versöhnung und Verheißung auf eine bessere Zukunft.
Okonkwo oder Das Alte stürzt, Chinua Achebe
Am Beispiel eines kleinen Igbo-Dorfes in Nigeria und der Hauptfigur Okonkwo wird auf tragische Weise geschildert, wie das Leben der afrikanischen Ethnie durch die koloniale Herrschaft zerstört wird. Der 1958 erschienene Roman des nigerianischen Schriftstellers Chinua Achebe gilt als Meilenstein der afrikanischen Literatur und ist bis heute das meistgelesene Buch eines afrikanischen Autors. Mandela berichtete, er habe als Häftling auf Robben Island oft in Achebes Werk gelesen und dadurch seinen die Gefängnismauern gefallen, denn: „Achebe hat der Welt Afrika gebracht.“
Jenseits von Afrika, Tania Blixen
Ein absoluter Klassiker des 20. Jahrhunderts, der eine melancholische Liebeserklärung an Afrika darstellt. Die dänische Autorin – die im englischen Sprachraum auch als Karen Blixen bekannt ist – erinnert sich an ihr Leben auf einer Farm in Kenia, am Rande des Ngong-Gebirges. In farbigen Bildern schildert sie die mystische Natur und märchenhafte Atmosphäre, erzählt von den Bräuchen und den Eingeborenen und von so mancher bewegender Begegnung. Weltruhm erlangte die Geschichte durch die preisgekrönte Hollywood-Verfilmung mit Meryl Streep und Robert Redford in den Hauptrollen.
Afrika bietet Geschichten, die uns bewegen, inspirieren und auch nachdenklich machen. Haben auch Sie ein Lieblingsbuch aus oder über Afrika, welches hier noch nicht erwähnt wurde? Hinterlassen Sie uns doch einen Kommentar, wir würden uns freuen.
Super Lese-Tips! Danke
Lg,
Harald
Wie schön, dass Ihnen unsere Leseliste gefällt!
Viel Spaß beim Lesen und Träumen 🙂
Danke fuer diese Tipps!
Vielleicht auch noch interessant um aufzunehmen: Elephant Whisperer?