April 24

Wilderness Kulala Desert Lodge I Aktuelle Bewertung 2018

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Von Matthias Wichelhaus am April 24, 2018

In Kürze:

Unendliche Steinwüste, unterbrochen durch vereinzelte Bergketten, die gelegentliche Grassteppe mit grasenden Zebras oder Oryx-Antilopen und rote Sanddünen. Obwohl die Fahrt von unserer letzten Unterkunft gemäß Google Maps nur 40 Minuten dauern sollte, kam mir die Anfahrt in die Wilderness Kulala Desert Lodge fast mehrstündig vor. Das liegt wohl an der monotonen, und doch gleichzeitig so faszinierenden Landschaft. In der Ferne erblickten wir nun endlich eine Kette von reetgedeckten Zeltchalets, den traditionellen „Kulalas“. Die eher unscheinbare Unterkunft hat eine der Premiumlagen in der Namib-Wüste; sie befindet sich auf dem 27.000 Hektar großen privaten Kulala Wilderness Reserve, umgeben von nichts außer unberührter Natur. Die Kulala Desert Lodge rühmt sich mit der kürzesten Entfernung nach Sossusvlei und ist im klassischen Safari-Stil erbaut; viel Reet, Holz und Stein. Hohe Decken blicken auf schwere Ledercouches herab und fehlende Wände erlauben freie Sicht auf die Weiten. Tritt man auf die riesige Holzveranda heraus, eröffnet sich ein Traumblick auf Kilometer von flacher Steppe bis hin zu den majestätischen roten Sanddünen, für die die Sossusvlei-Region so berühmt ist. Der Außenbereich – flach auf Bodenhöhe erbaut – verschmilzt auf wundersame Weise mit der Umgebung. Die 23 rustikal-komfortablen Zimmer runden einen entspannten Aufenthalt in der Stille der Wüste ab.

Traumhafter Blick von der Kulala Desert Lodge
Dünen und Kulala Desert Lodge; Foto: Wilderness Kulala Desert Lodge

 

Traumhafter Blick von der Veranda der Kulala Desert Lodge
Veranda Kulala Desert Lodge; Foto: Wilderness Kulala Desert Lodge

Star Rating: 4*

 

Ausstattung:

Das Hauptgebäude der Lodge beheimatet einen Lounge-Bereich, eine Bar und die eben so wunderbare Holzveranda. Dieser großzügige Bereich bietet genug Rückzugsmöglichkeiten und gleichzeitig bequeme Sitzrunden, um unter Freunden und Familie Erlebtes auszutauschen. Etwas versteckt hinter der Lodge können sich Gäste im Swimmingpool erfrischen. Das Restaurant befindet sich ebenfalls hier – Tische sind rund um das Becken aufgebaut, was eine schöne Abendstimmung schafft.

Erfrischung in der Wüste - Kulala Desert Lodge
Swimmingpool Kulala Desert Lodge; Foto: Wilderness Kulala Desert Lodge

Aktivitäten:

Wem die Stille und der traumhafte Blick von der Lodge aus nicht genug ist, hat die Wahl zwischen einer Vielzahl von Aktivitäten. An erster Stelle steht für die meisten Gäste ein Besuch der weltberühmten Dünen und dem Dead Vlei, ausgetrocknete Salzpfannen mit vereinzelten toten Bäumen. Fotomotive in dieser faszinierenden Landschaft gehören wohl zu den beliebtesten untern Reisenden ins südliche Afrika. Der nahegelegene Sesriem Canyon ist ebenfalls sehenswert. Über Millionen Jahre hat sich Wasser durch den Grund gekämpft und die heutigen Steinschluchten geformt. Der Canyon ist beeindruckende drei Kilometer lang und bietet sich ideal für ausgedehnte Touren inklusive Geologie-Stunde.

Die 27.000 Hektar privater Grund direkt um die Lodge herum sollten natürlich auch nicht missachtet werden. Von hier aus können Gäste entweder zu Fuß auf einer geführten Tour oder während einer Pirschfahrt die Flora und Fauna entdecken. Zwar ist die Region nicht zwingend für ihren Tierreichtum bekannt, lockt sie doch mit dem ein oder anderen seltenen Tier, etlichen Wüstengeheimnissen und natürlich mit sagenhafter Schönheit. Besonders zu später Stunde oder am frühen Morgen lassen sich mit etwas Glück Löffelhunde, Schabrackenhyänen oder Stachelschweine beobachten. Auf Naturspaziergängen konzentrieren sich die erfahrenen Guides auf überlebensfähige Pflanzen, Insekten und Reptilien. Für Romantiker ist der „Sundowner“ – Lieblingsgetränke wie Gin&Tonic – ein Muss. Das seichte Licht der untergehenden Sonne gehört zu den absoluten Highlights in der Namib. Wer lieber morgens aktiv ist, kann auch eine Tour mit E-Bikes oder Quads unternehmen. Weitere Höhepunkte, allerdings gegen Aufpreis, sind Heißluftballonfahrten über den Dünen oder eine Reitsafari.

Hoch über den Dünen in der Kulala Desert Lodge
Heißluftballonfahrt in Sossusvlei; Foto: Wilderness Kulala Desert Lodge

Zimmer:

Wie eine Perlenkette aufgereiht und mit recht viel Platz dazwischen erlauben die „Kulalas“ allen Gästen den schon so umworbenen Panoramablick auf die Wüste. Da auf Holzstelzen erbaut, steigen Sie eine kleine Treppe hinauf auf die großzügige Veranda samt Sitzmöglichkeiten. Nicht minder geräumig ist das Zimmer in Zelt-Chalet-Form aus Zelttuch, Reet und Holz. Alles andere als rustikaler Komfort wäre hier fehl am Platz, so ist die Ausstattung auf ein großes Bett, Nachttische, Sessel und das abgetrennte Badezimmer begrenzt. Besonderer Clou ist die eigene private Dachterrasse, auf der auf Wunsch ein Bett aufgebaut werden kann. Eine Nacht unter dem afrikanischen Sternenhimmel ist ein unvergessliches Erlebnis. Besonders das Nichts der Namib-Region ist mit einer solchen Klarheit gesegnet, dass man stundenlang Sterne und Schnuppen beobachten kann. Die perfekte Gelegenheit für eine romantische Nacht zu zweit.

Sundowner in der Wüste in der Kulala Desert Lodge
Suiten Kulala Desert Lodge; Foto: Wilderness Kulala Desert Lodge

 

Rustikaler Komfort in der Kulala Desert Lodge
Interieur Zeltchalets Kulala Desert Lodge; Foto: Wilderness Kulala Desert Lodge

 

Sleep-out-Deck Kulala Desert Lodge; Foto: Wilderness Kulala Desert Lodge

Essen:

Die Rate in der Wilderness Kulala Desert Lodge ist all-inclusive, sprich Frühstück, Mittagessen, der traditionelle Nachmittagstee und das Abendessen sind inbegriffen. Das gilt auch für Getränke außer Premiumweine und Spirituosen.

Auswahl & Qualität: Wir kamen am Nachmittag an und eine lange Anfahrt durch die trockene Wüste machte uns hungrig und durstig. Wir hatten Glück, denn zeitgleich zu unserer Ankunft wurde der „High Tea“ aufgebaut und die aufmerksamen Angestellten bereiteten zusätzlich ein paar Sandwiches zu. Perfekt für den kleinen – oder auch großen – Hunger am Nachmittag, umfasst der „High Tea“ Schnittchen, Teigtaschen, Kuchen und Muffins. Nach unserer Aktivität am Abend, einer Natur-Pirschfahrt durch die Wüste, war die Vorfreude auf ein umfangreiches Dinner natürlich groß – und wir wurden nicht enttäuscht. Die Tische sind rund um den Swimmingpool aufgebaut und Vor- sowie Nachspeise werden zu Tisch serviert. Hauptspeisen, Beilagen, Brot etc. sind in Büfett-Form aufgebaut. Die Auswahl der Gerichte war sehr großzügig und hervorragend – ich zum Beispiel hatte Kudu-Wildfleisch. Das Frühstück wie auch der „High Tea“ werden in der Hauptlodge gereicht. Auch hier gibt es ein Büfett mit diversen Cerealien, Säften, Croissants und Brot. Zusätzlich können Gäste warme Eierspeisen bestellen.

Ambiente: Egal, ob auf der Veranda, am Swimmingpool oder im Restaurant. Die Kulala Desert Lodge bietet genügend Rückzugsmöglichkeiten, um in Ruhe zu speisen, oder aber die Kulinarik in geselliger Runde zu genießen – stets in schönem Ambiente.

Beste Reisezeit:

Die Dünen von Sossusvlei sind ein ganzjährig beliebtes Reiseziel, besonders empfehlenswert sind allerdings der Herbst der Südhalbkugel (März-Mai) oder der Frühling zwischen August und Oktober. Die Temperaturen sind milder und das Licht ist ideal für Hobby- oder gar professionelle Fotografen. Der wolkenlose Himmel und das Spiel zwischen Licht und Schatten kreieren die schönsten Landschaften, Formen und Linien.

Milchstraße & Co. in der Kulala Desert Lodge
Sternenhimmel Kulala Desert Lodge; Foto: Wilderness Kulala Desert Lodge

Anreise:

Wie ein Großteil der Straßen in Namibia, sind auch die hiesigen meist Schotterpisten. Sollten Sie eine Rundreise mit dem Auto planen, ist ein Vierradantrieb empfehlenswert. Die Anreise per Kleinflugzeug ist ebenfalls möglich.

Eignet sich besonders für: Abenteurer, Familien, Paare


Tags

Wüste


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Über den Autor

Matthias Wichelhaus

Zwischen Wäldern und Wiesen im beschaulichen Gummersbach bei Köln aufgewachsen, packte Matthias schon früh die Reiselust. Nach dem Wirtschaftsstudium in England und Stationen in den USA, Australien und Dubai tauschte er Schreibtisch gegen Safari und wurde Ranger in Südafrika. Heute teilt er sein Expertenwissen und seine Begeisterung für Afrika mit der ganzen Welt von Kapstadt aus.

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