Südafrika steht immer wieder in den Schlagzeilen – trotz der vielfältigen Landschaft und dem Arten- sowie kulturellem Reichtum leider nicht immer im positiven Sinne. Das letzte Beispiel, das die Medienlandschaft weltweit über Monate beschäftigte, war die Wasserkrise in Kapstadt. Panik brach unter der Bevölkerung aus; bald geht der Stadt das Wasser aus; es werden archaische Zustände ausbrechen, vielleicht sogar ein Bürgerkrieg. Teilweise waren die Sorgen berechtigt, doch durch massive Sparmaßnahmen der Bevölkerung, der Agrarwirtschaft und Besuchern konnte Kapstadt den sogenannten „Day Zero“ – der Tag, an dem das Wasser abgestellt werden sollte – abwenden. Eines allerdings konnten die Kapstädter nicht verhindern: den drastischen Einbruch im Tourismus als Konsequenz der Wasserkrise beziehungsweise der dramatischen Berichterstattung der internationalen Medien und die unklare Kommunikation der Regierung des Westkaps. Die Unsicherheit und letztendlich Stornierungen vieler Touristen hat Kapstadt mehr geschadet als die Wasserkrise selbst. Jetzt steht das Land wegen eines anderen Themas im internationalen Fokus: der geplanten Enteignung und Landentnahme von weißen Farmern.
Aus der jüngsten Vergangenheit lernen
Noch politischer als die Wasserkrise, mischten sich bei der Debatte um Enteignungen in Südafrika sogar der amerikanische Präsident oder der australische Premier ein. Alle hatten Angst, dass das Land sich in ein zweites Simbabwe entwickelt. Dass die Wirtschaft kollabiert. Der Rand wurde immer schwächer. Und jeder, der nach Südafrika reisen wollte, fragte sich, ob das denn jetzt noch geht. Aber, um noch einmal auf die Wasserkrise zurückzukommen: De facto wird Farmern weder Land weggenommen noch bestehen bürgerkriegsähnliche Zustände. Reisende müssen sich also nicht sorgen; Südafrika ist nach wie vor jederzeit eine Reise wert.
Was steckt hinter Enteignung ohne Entschädigung (EWC)?
Schauen wir uns mal genauer an, worum es bei der Debatte eigentlich geht. Südafrika hat eine der demokratischsten Verfassungen weltweit, eine Änderung dieser – auch wenn das geplant ist – bringt immer einen bitteren politischen Beigeschmack und wird das weltweite Augenmerk umso mehr auf das Land am Kap lenken. Artikel 25 der Verfassung besagt ganz klar, „No one may be deprived of property”, was übersetzt heißt, „Niemand darf seines Eigentum beraubt werden“. Dieser Absatz müsste geändert werden und Enteignung ohne Entschädigung (EWC) käme dem gleich. Doch das wird sich Präsident Ramaphosa genau überlegen, möchte er die Wirtschaft und das Land doch nicht weiter destabilisieren.
Ein politischer Schachzug?
Apropos Präsident Ramaphosa. Es gibt viele Stimmen in Südafrika, die von einem politischen Schachzug des ANC-Oberhaupts sprechen, um das Land vor einer möglichen Radikalisierung zu bewahren. Die linksextreme Partei Economic Freedom Fighters (EFF), unter der Führung des Ex-Jugendführers des ANC Julius Malema, propagiert seit Jahren die Landenteignung ohne Entschädigung. Für sie hieße das allerdings auch die komplette Privatisierung fast aller Industriesektoren und vor allem und die Enteignung von Weißen im Allgemeinen. Die EFF wächst stetig an Beliebtheit, vor allem unter der jungen und schwarzen Bevölkerung – die Arbeitslosigkeit in Südafrika liegt bei mindestens 27 Prozent – und wird zu einer immer größeren Gefahr für die etablierten Parteien. So würde Ramaphosa der kommunistischen EFF einen ihrer wichtigsten politischen Slogans wegnehmen und verhindern, dass sie weiter an Zuspruch gewinnen.
Image-Aufbesserung des Präsidenten?
Ein weiterer Aspekt ist der Wunsch von Ramaphosa, sein Image unter der breiten Massen geradezurücken. Er ist einer der reichsten Männer Südafrikas und viele Wähler assoziieren ihn mit der „weißen Elite“. Mittlerweile geht er an öffentlichen Orten joggen, macht Selfies mit Spaziergängern, zeigt also: Ich bin einer von euch. Das heikle Thema der Landenteignung spricht der ärmeren Bevölkerung aus der Seele, die fast 30 Jahre nach Ende der Apartheid noch immer keine Verbesserung ihrer Lebensumstände und den Großteil der Wirtschaft und des Grundbesitzes in weißer Hand sehen.
Was der Präsident selbst sagt
Präsident Ramaphosa selbst sagt ganz klar, dass er nicht vorhat, Menschen ohne Grund einfach zu enteignen und zukünftige Investitionen in Südafrika und die Landwirtschaft zu gefährden. Er sei sich Beispielen aus der Vergangenheit (siehe Simbabwe) durchaus bewusst und plane lediglich die Umverteilung von zum Beispiel unbenutztem Land, verfallenen Gebäuden, rein spekulativem Landbesitz oder informellen Siedlungen und verlassenen innerstädtischen Gebäuden. Sein Vorhaben unterstreicht er mit seiner internationalen Erfahrung auf politscher Bühne und in der Wirtschaft.
Südafrika lohnt sich mehr als je zuvor
Zusammenfassend heißt das also: Reisende haben nichts zu befürchten. Die Debatte hat keinerlei Auswirkungen auf den Tourismus; das Land ist ruhig, die Infrastruktur ist bestens, die Logistik läuft und der Sommer lockt mit traumhaften Temperaturen und viel Sonnenschein. Zusätzlich versüßt der schwache Rand ausländischen Gästen den Traumurlaub mit einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders Kapstadt, wiederholt als Gourmet-Hauptstadt der Welt erkoren, lockt mit stylischen Restaurants und experimenteller Küche. Der monumentale Tafelberg, weiße Sandstrände mitten in der Stadt und das Kap-Weinland runden einen Besuch ab. Die klassische Südafrika-Reise endet für viele Besucher im berühmten Krüger Nationalpark, Heimat der „Big Five“ – Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel. Unser Geheimtipp für ein unvergessliches Safari-Erlebnis ist die neue Top-Lodge Silvan Safari. Wohl die exklusivste Lodge in Südafrika, verbindet sie einen neuen Ansatz der Safari mit modernem Design. Kontaktieren Sie uns für mehr Informationen!