Sobald wir im offenen Geländewagen losfahren, sind sämtliche Alltagsgedanken verflogen. Jetzt gibt es nur noch uns und die weite, von Spekboom übersäte Landschaft des Kwandwe Private Game Reserve. Obwohl dies bereits meine dritte Kwandwe-Safari ist, kann ich meine Vorfreude auf die bevorstehenden Pirschfahrten und Tiersichtungen nicht verstecken. Ich freue mich auf informative Gespräche mit unserem Guide, die großen Kamine in der Lodge sowie die Chance, Löwen und Geparden zu sichten.
Das Kwandwe Private Game Reserve war ursprünglich eine der ersten kommerziellen Straußenfarmen, doch heute wachsen auf dem Gelände wieder die ursprünglichen Pflanzen der Region. Unser Guide Tiaan berichtet uns stolz, dass das Reservat in den kommenden Wochen um weitere 8.000 Hektar erweitert wird. Mit einer Gesamtfläche von 30.000 Hektar ist Kwandwe damit das größte private Big-5-Game-Reserve in Südafrika.
Eine eindrucksvolle Begrüßung
Als wir Richtung Great Fish River Lodge abbiegen, erwartet uns eine tierische Begrüßung. Ein Elefantenbulle in Musth, ein jährlicher Testosteron-Schub zur Fortpflanzungszeit, zeigt uns, wer hier das Sagen hat. Da er partout nicht vom Weg abweichen will, geben wir ihm ausreichend Platz und warten geduldig, bis er das Interesse an uns verliert. Einige Minuten später erspähe ich das Schild der Lodge und ein freundlich lächelndes Begrüßungskomitee. Mit einem warmen Handtuch in der Hand gehe ich die Treppen hinunter zur Lodge. Während meine Kollegen und ich uns am Kamin aufwärmen, erklärt uns Fikile das Tagesprogramm und führt uns anschließend zu unseren Suiten.
Nach einem leichten Mittagessen begeben wir uns mit unserem Guide Tiaan und Tracker Jason auf die Spuren der Big Five und anderer Tierarten. Der frische Wind weht uns um die Ohren. Da es im südafrikanischen Winter durchaus kalt werden kann, trage ich eine Mütze, einen Wollpullover, meine Winterjacke und habe mich in meinen langen Schal eingemummelt. So lässt es sich sehr gut aushalten. Wir sehen Giraffen, die genüsslich von Bäumen naschen, Büffel, die sich im Dickicht verstecken und Oryxantilopen, die über die offenen Ebenen rennen.
Kwandwe Private Game Reserve: Zuhause von Geparden
Kurz vor unserem Sundowner-Stopp entdecken wir eine Gepardin mit ihren ungefähr ein Jahr alten Jungen. Die drei jungen Geparden sind fast so groß wie ihre Mutter, aber noch deutlich verspielter. Brav folgen Sie dem Familienoberhaupt und machen sich bereit für die Jagd. Wir warten noch einige Momente und beobachten, wie die Raubkatzen in der Dämmerung davon trotten. Was für ein wunderbarer Start für unsere Eastern-Cape-Safari!
Unser Abendessen nehmen wir neben dem lodernden Kamin ein. Ich bin mit meiner Auswahl mehr als zufrieden: Auf Rote Beete Carpaccio mit Ziegenkäse folgen ein Filet mit Apfelmus an Süßkartoffeln und ein dekadentes Schokoladeneis. Zurück in unserer Suite sind die Vorhänge bereits zugezogen und die Betten dank der Wärmedecken vorgewärmt. Wenn es einen solchen Service doch auch zu Hause geben würde!
Eine Begegnung mit den Bosch Gift Brüdern
Wo könnte man den Sonnenaufgang besser genießen als an einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Great Fish River und die Weiten des Reservats? Während ich meinen heißen Rooibostee trinke, wandert mein Blick über die Landschaft. Mit der aufgehenden Sonne werden immer mehr Details sichtbar. An den Klippen auf unserer rechten Seite scheinen Baboons unterwegs zu sein. Immer wieder alarmieren sie sich kreischend, dass Gefahr droht. „Wahrscheinlich ein Raubvogel”, meint Tiaan.
Das Schöne an einem privaten Safarierlebnis im Kwandwe Private Game Reserve ist, dass die Pirschfahrten so lang oder kurz dauern, wie Sie wünschen. Wir haben uns vorgenommen, Löwen aufzuspüren. Und tatsächlich haben wir Glück! Zwei junge, imposante Löwenbrüder zeigen sich unweit einer Gruppe von Giraffen. Diese gehen auf Nummer sicher und behalten die Löwen die gesamte Zeit im Auge. Da entdeckt Jason eine Gruppe männlicher Büffel im Gebüsch. Doch die Löwenbrüder scheinen anderes im Kopf zu haben, als zu jagen.
Nach und nach klettern die beiden eine Anhöhe hinauf – ein Anblick, bei dem ich sofort an „Der König der Löwen” denken muss. Die beiden genießen die Aussicht, gähnen, stellen ihre wunderschönen Mähnen zur Schau und flanieren dann direkt an unserem Fahrzeug vorbei wieder in den dichten Busch. Wenn einem die größte Raubkatze Afrikas direkt in die Augen schaut, kommt man an ein Gefühl von Ehrfurcht nicht drumherum.
Ein Frühstück in der Wildnis
Anders als die Löwen bekommen wir langsam Hunger. Tiaan und Jason haben da genau die richtige Überraschung für uns. Ein Frühstück am größten See des Reservats. Während Tiaan uns Warmgetränke zubereitet, übernimmt Jason das Braten der Crumpets, kleine, dicke Pfannkuchen. Als Toppings stehen unter anderem Nusscreme und frische Erdbeeren zur Auswahl. So könnte ich jeden Tag frühstücken!
Auch auf unserem nachmittäglichen Game Drive lassen wir uns nicht hetzen. Wir verbringen rund eine Stunde mit einer Elefantenherde. Am Ende zeigen sich sogar die kleinsten Elefanten und unterhalten uns mit ihrem niedlichen Verhalten. Als perfekter Abschluss unserer Zeit im Kwandwe Private Game Reserve überraschen uns die Mitarbeiter mit einem privaten Abendessen in der Bibliothek. Bei Kaminfeuer und einem erneuten Drei-Gänge-Menü lassen wir unseren Abend gemütlich ausklingen.
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