Wenige Meter vor mir stürzen Felsen hunderte Meter in die Tiefe. Bewusst langsam lasse ich den Blick über die scheinbar endlose offene Ebene schweifen. Solch Ausblicke würde man in Ostafrika erwarten, aber nicht unbedingt im südafrikanischen Eastern Cape. Das Amakhala Game Reserve hält atemberaubende Aussichten und so manch andere Überraschung bereit. Erfahren Sie mehr über meine malariafreie Traumsafari.
Nur rund 45 Minuten von Gqeberha (ehemals Port Elizabeth) entfernt erstreckt sich das Amakhala Game Reserve auf 10.000 Hektar Land. Die Anreise von Kapstadt hätte nicht einfacher sein können: Unser Flug dauert nicht einmal eine Stunde und nur wenige Minuten nach der Landung sitzen wir bereits in unserem Mietwagen. Nach einem kurzen Stopp im Nanaga Farmstall, wo ich mir warme Roosterkoek kaufe – ein über Feuer gebackenes Brötchen – erreichen wir auch schon das Gate des Reservats.
Meine erste Safari im Amakhala Game Reserve
Bevor ich mich versehe, bin ich bereits mittendrin im Safari-Geschehen. Auf einmal sprinten Zebras und Südafrikanische Kuhantilopen direkt vor uns über den Weg. Die Panik in ihren Augen scheint zum Greifen nahe. Dicht auf den Fersen sprintet der erste von drei Geparden ihnen hinterher. Dann tauchen auch die beiden anderen Raubkatzen aus den grünen Büschen hervor. Der erste sprintende Gepard verfehlt ein junges Zebra nur ganz knapp. Dann gibt er auf – zumindest für den Moment.
Die drei Gepardenbrüder vereinen sich neben unserem Fahrzeug und schlendern dann gemächlich zu einem nahegelegenen Wasserloch. Wir folgen ihnen, noch immer völlig baff von der spannenden Jagdszene, die sich gerade vor uns abspielte. Normalerweise sieht man so etwas nur in Tierdokumentationen. Unser Guide Roan kommt mit einem anderen Guide ins Gespräch, der uns verrät, dass eine Gruppe Hagedasch (Hadeda ibis) mit ihren eindringlichen Alarmlauten den Geparden einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Nachwuchs bei den Raubkatzen
Das Amakhala Game Reserve verzaubert uns auch auf unseren weiteren Pirschfahrten mit einmaligen Tiersichtungen. Roan fährt uns durch die mit Nebel bedeckte Landschaft, die von den ersten warmen Sonnenstrahlen des Tages langsam wachgeküsst wird. Wir hoffen auf eine ganz besonders putzige Begegnung. Und tatsächlich haben wir Glück. Mit Ferngläsern in der Hand und ausreichend Geduld entdecken wir eine Gepardenmutter mit ihren vier Jungen. Die Kleinen sind erst drei Monate alt und haben noch ganz fluffiges Fell. Wir begleiten die Familie eine ganze Weile.
Doch damit nicht genug. Dieses Mal sind wir mit Guide Lucky unterwegs. Und sein Name ist Programm. Nicht nur erleben wir mit ihm einen farbenfrohen Sonnenuntergang zwischen Giraffen und Zebras, wir kommen auch der größten Raubkatze Afrikas ganz nahe. Wieder einmal wird unsere Geduld belohnt, als wir ein großes Löwenmännchen durch ein dicht bewachsenes Tal ziehen sehen. Als hätte Lucky gewusst, wo er auf der anderen Seite herauskommt. Elegant stolziert er an uns vorbei.
Dann gesellt sich eine Löwin zu ihm. Die beiden begrüßen sich innig und dann schauen beide zurück zum Bergrücken. In der Ferne sehen wir Löwenjungen den Weg hinunterlaufen. Die beiden Löwen machen sich auf den Weg, ihre Familie zu begrüßen. Wir waren genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Schon sind die beiden wieder im dichten Gebüsch verschwunden.
Eine Buschwanderung mit vielen neuen Eindrücken
Wer sich nach noch mehr Natur sehnt, sollte neben Pirschfahrten auch eine Buschwanderung unternehmen. Unsere Guides Riaan und Liam warten geduldig auf der Terrasse der Hlosi Game Lodge auf uns. In klassischer Khaki-Safari-Kleidung stellen sie sich vor und erklären uns die Verhaltensregeln für unser bevorstehendes Abenteuer. Beim Verlassen der Lodge werfe ich einen letzten Blick auf das Wasserloch, in dem zwei erwachsene Flusspferde mit ihrem süßen Nachwuchs in der Sonne dösen.
Eine Buschwanderung ist für mich jedes Mal wie eine bereichernde, fesselnde Schulstunde im Freien. Jede noch so kleine Tierart hat einen Einfluss aufs Ökosystem und jede Pflanze fasziniert mit einer ganzen Reihe von Verwendungszwecken. So erfahren wir, dass die kleine Ducker-Antilope die einzige ihrer Art ist, die um zu überleben auch manchmal Fleisch frisst. Der lila blühende Kap-Bleiwurz hilft nicht nur bei Wunden und gebrochenen Knochen, seine zierlichen Blüten bleiben auch wunderbar am Ohrläppchen kleben. Und somit trägt Riaan von nun an einen „Umasheleshele”-Ohrring.
Während Liam die weitere Umgebung auskundschaftet, zeigt uns Riaan eine Löwenspur. „Diese kann nicht älter als einen Tag alt sein, denn sie ist bisher von Regenschauern verschont geblieben”, erklärt Riaan. Dann hören wir Rascheln und Knacksen im Gebüsch. Riaan schnellt seine Faust in die Höhe und signalisiert uns, sofort stehenzubleiben. Unweit von uns befinden sich einige Büffel und daher müssen wir unseren Kurs ein wenig ändern. „Glücklicherweise ist der Wind auf unserer Seite”, so Riaan. Ganz langsam machen wir uns auf den Rückweg zur Lodge.
Safari-Lodges im Amakhala Game Reserve
Ganz gleich für welche Lodge Sie sich entscheiden, Sie sollten Ihren Guide unbedingt bitten, für eine Sundowner am Aussichtspunkt God’s Window zu halten. Diese einmalige Aussicht werde ich ganz sicher so schnell nicht wieder vergessen.
Gemeinsam mit meinen Kollegen habe ich in den zwei Safarilodges Bukela Lodge und Bush Lodge übernachtet. Beide Unterkünfte überzeugen mit ihrem Glamping-Style samt großzügig geschnittenen Badezimmern. Am Abend wärmt uns ein Kamin und die Suiten der Bush Lodge punkten zudem mit einem privaten Erfrischungspool. Werfen Sie einen Blick auf unsere Webseite, um mehr über die Unterkünfte zu erfahren.
Die perfekte Safari für jeden Lebensabschnitt
Da das Amakhala Game Reserve malariafrei ist, bietet es sich für jeden Reisenden an. Von Familien mit kleinen Kindern bis zu älteren Gästen, jeder kann hier eine sorgenfreie Safari erleben. Auch für Paare gibt es die passende Unterkunft für ein romantisches Getaway auf Safari. Übrigens eignet sich das Eastern Cape auch wunderbar für eine Babymoon-Safari, wie ich bei unserem Besuch selbst testen konnte.
Lust auf eine Safari im Amakhala Game Reserve bekommen? Ganz gleich, ob Sie diese mit einer Selbstfahrerreise entlang der Garden Route oder einem Urlaub in Kapstadt verbinden möchten, unsere Reiseexperten planen für Sie die passende Tour. Wir sehen uns in Südafrika!
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