Februar 16

Der ultimative Reiseführer: Sansibar

Februar 16, 2018

Weiße Sandstrände treffen auf türkisblaues Meer, in dem Meeresschildkröten durch bunte Fischschwärme tauchen – Sansibar verspricht ein authentisches Inselparadies mit eigenem Charakter und historischen Städten. Hier steht die Zeit still: Geben Sie sich der himmlischen Idylle im Indischen Ozean hin und tanken Sie neue Energie!

Geografische Eckdaten

Die Insel Pemba aus der Vogelperspektive
Die Insel Pemba von oben

Genau genommen ist Sansibar eine Inselgruppe, die allerdings nur aus zwei Inseln besteht: der Hauptinsel Unguja (Sansibar) und Pemba. Sie umfassen insgesamt mehr als 2600 Quadratkilometer weitestgehend exotisches Inselparadies. Damit ist Sansibar nach Madagaskar die zweigrößte Insel vor der Ostküste Afrikas. Die Hauptstadt ist Sansibar-Stadt. Da der höchste Punkt gerade einmal 120 Meter über dem Meeresspiegel liegt, handelt es sich – im Gegensatz zu La Réunion – um ein wirklich flaches Eiland. Zu dem Sansibar-Archipel – früher auch Gewürzinseln genannt – zählen ebenfalls die Inseln Latham, die administrativ zu Sansibar gehört, sowie Mafia, die südlichste Insel. Ein rund 30 Kilometer breiter Kanal trennt die Inselgruppe vom Festland.

Geschichte

Im 8. Jahrhundert kamen arabische Händler auf die Hauptinsel und da sie mit den Einheimischen nicht kommunizieren konnten, entwickelten sie gemeinsam die Sprache Swahili – eine Mischung aus afrikanischen Sprachen und Arabisch, die im Laufe der Zeit auch Begriffe aus dem Englischen und Deutschen übernommen hat. Um das 11. Jahrhundert mauserte sich Sansibar zu einem florierenden Teil der Suaheli-Stadtkultur. Es war Vasco da Gama, der als erster Europäer die gesamte Südküste Afrikas umsegelte, auf Sansibar anlegte und dort reiche Städte vorfand. 1503 eroberten die Portugiesen das Land und kontrollierten damit den Handel im Indischen Ozean. Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert prägten die Herrschaft der Araber von Oman sowie der Sklavenhandel den Alltag. Der Sultan legte 1829 die erste Gewürznelkenplantage auf der Hauptinsel an und verlegte wenige Jahre später den ganzen omanischen Hof auf das Eiland.

Berühmter Helgoland-Sansibar-Vertrag zwischen Deutschland und Großbritannien

Als die Briten die Inselgruppe 1890 zu ihrem Protektorat erklärten, hatte das Sultanat bereits deutlich an Macht verloren. In dem sogenannten Helgoland-Sansibar-Vertrag bestätigte das Deutsche Reich die Anerkennung des britischen Protektorats und erhielt im Gegenzug die Insel Helgoland – jedoch war Sansibar nie deutsche Kolonie. Im Jahr 1963 feierte das Land seine Unabhängigkeit und ein Jahr später entstand die Volksrepublik. Seit 1964 gehört die Inselgruppe zu Tansania.

Kultur

Reiseführer Sansibar: Eine Kuh liegt, die andere steht an einem weißen Sandstrand vor türkisblauem Meer und einem Boot
Alltag auf Sansibar

Afrikanische, arabische und indische Einflüsse durchziehen die gesamte Bandbreite der Kultur Sansibars. Die Mehrheit der Einwohner spricht die Bantu-Sprache Swahili, die im östlichen Afrika verbreitet ist. Sie werden aber auch Englisch, Arabisch und sogar Französisch sowie Italienisch auf den Straßen hören. Fast alle der mehr als 1,3 Millionen Insulaner sind Muslime, nur ein Bruchteil folgt dem christlichen Glauben. Fußball ist eine der beliebtesten Sportarten. Musikalisches Aushängeschild ist die Taarab-Musik: Der Stil spiegelt die kulturelle Vielfalt des Landes wider, da das Chor-begleitende Orchester afrikanische, indische, arabische und europäische Instrumente spielt. Wussten Sie, dass der legendäre Queen-Sänger Freddie Mercury auf Sansibar geboren wurde? Das Land hält so manch kulturelles Highlight bereit, auch kulinarisch. Unbedingt probieren sollten Sie Biryani, ein Fleisch- oder Fischcurry mit Reis, Urojo – ein Mix aus Bhajias (frittierter Gemüsesnack), Curry und anderem Fast-Food – sowie Oktopus in jeglicher Form.

Tierwelt auf Sansibar

Aktivitäten auf Sansibar: Zwei Sansibar-Stummelaffen sitzen auf einem Ast in einem Baum
Sansibar-Stummelaffen, Foto: Olivier Lejade

Sowohl an Land als auch unter Wasser bezaubert die Insel mit einer artenreichen Tierwelt. An Land leben ausschließlich kleine Säugetiere wie die endemischen Sansibar-Stummelaffen, Serval-Ginsterkatzen und kleinere Antilopenarten. Der Sansibar-Leopard, eine Unterart des afrikanischen Leoparden, gilt als höchst wahrscheinlich ausgestorben. Im Meer geht es ebenso abwechslungsreich zu: Die Korallenriffe und Seegraswiesen dienen Meeresschildkröten als Zuhause. Diese erreichen ein stolzes Alter von bis zu 200 Jahren. In den Gewässern tummeln sich mehr als 2000 bunte Fisch- und diverse Krabbenarten sowie Delfine.

Klima und beste Reisezeit für Sansibar

Die Trauminsel ist das ganze Jahr über ein traumhaftes Reiseziel – dank ganzjährig tropischem Klima sowie Durchschnittstemperaturen von 26,5 Grad Celsius. Sie sollten bei Ihrer Urlaubsplanung allerdings die Regenzeiten von März bis Juni sowie September bis November beachten.

Transport

Wenn Sie nicht mit der Fähre vom Festland übersetzen, dann erreichen Sie Sansibar über den Zanzibar International Airport auf der Hauptinsel. Die einzige Form von öffentlichen Transportmitteln sind private Kleinbusse und LKWs – Daladala genannt – stellen Sie sich auf einen abenteuerlichen Urlaub ein, wenn Sie auf einen Mietwagen verzichten wollen!

Top-Attraktionen auf Sansibar

Die Insel fasziniert mit einer unheimlichen Vielfalt an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten:

1. Die bunte Unterwasserwelt rund ums Mnemba-Atoll erkunden

Ein bunter Fischschwarm an einem Korallenriff vor Sansibar
Auf Tauchkurs, Foto: Kamal Karim

2. Gewürzfarm besuchen

Reiseführer Sansibar: Mann präsentiert frische Muskatnuss in seiner Hand
Eine Tour für die Sinne, Foto: Baptiste Vauchelle

3. Durch Stone Town schlendern

Historische Häuser und schmale Gassen in Stone Town
Der pulsierende Stadtteil Stone Town

4. Rote Stummelaffen im Jozani Chakwa Nationalpark bewundern

Ein Sansibar-Stummelaffe im grünen Regenwald
Roter Stummelaffe, Foto: Niceley

5. Sonnenbaden am weißen Sandstrand von Nungwi

Klares, türkisblaues Wasser am weißen Strand Nungwi Beach auf Sansibar
Der traumhafte Nungwi Beach

Traumhafte Unterkünfte auf Sansibar

Gemütliche Sitzecke an einem Strand auf Sansibar mit einem traditionellen Segelboot im Hintergrund
Einfach mal abschalten, Foto: The Palms Hotel Zanzibar

Nachdem Sie wilde Küstenabschnitte erkundet, die Unterwasserwelt erforscht und gewürzintensive Speisen probiert haben, dürfen Sie sich auf Ihre luxuriöse Unterkunft freuen. Wir haben hier eine Auswahl der schönsten Unterkünfte auf Sansibar für Sie zusammengestellt.

Sansibar-Urlaub mit Kind und Haustier

Insbesondere die Hauptinsel hat Kindern ebenfalls einiges zu bieten: Actionreiche Wassersportarten, wilde Affen in den tropischen Wäldern, Begegnungen mit riesigen Landschildkröten und Mittagessen wie Piraten in dem ikonischen Strandrestaurant The Rock.

Da die Mitnahme von Hunden mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden ist, sollten Sie Ihren vierbeinigen Liebling besser bei Nachbar oder Verwandten unterbringen.

LGBT-Reisen auf Sansibar

Wie in Tansania ist Homosexualität auf Sansibar ein gesellschaftliches Tabu. Gleichgeschlechtliche Sexualpraktiken werden mit bis einer lebenslänglichen Haftstrafe geahndet. Es existieren so gut wie keine Gay-Bars und aufgrund des traditionell muslimisch geprägten Lebens sollten Sie in Ihrem Urlaub besser auf Zuneigungen in der Öffentlichkeit verzichten.

Wirtschaft & Politik

Als halbautonomer Teilstaat gehört Sansibar zum ostafrikanischen Land Tansania, verfügt aber über ein eigenes Parlament, eine eigene Regierung sowie einen eigenen Präsidenten – seit 2010 ist dies Ali Mohamed Shein. Die Hauptinsel ist ein weltweiter Hauptlieferant von Gewürznelken. Dank des Klimas gedeihen außerdem Kokospalmen, Reis, Muskatnüsse, Zimt und Pfeffer auf dem Eiland.  Der Export dieser Produkte ist neben dem Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig für die Inselgruppe.

Reisetipps & wichtige Reiseinformationen für Sansibar

Zwei Personen sitzen um eine Karte mit Laptop und Kamera daneben und planen eine Reise
Reisevorbereitungen

Auf der Insel sollten Sie sich in den Abendstunden und nachts von verlassenen Strandabschnitten fernhalten – so romantisch diese auch scheinen mögen. Nutzen Sie die Fähre auf die Insel nur dann, wenn diese nicht überfüllt ist und einen sicheren Eindruck auf Sie macht.

Visum

Ihr Visum für einen Urlaub auf Sansibar können Sie bei Bedarf bereits im Voraus bei der zuständigen Botschaft in Ihrem Heimatland beantragen. Ansonsten werden bei der Ankunft auf der tansanischen Insel 50 US-Dollar für die Einreise fällig.

Impfungen

Wenn Sie zunächst einige Zeit in Tansania verbringen und dann per Fähre nach Sansibar übersetzen, ist eine Gelbfieber-Impfung erforderlich. Zudem besteht auf Sansibar ein geringes Risiko, sich mit Malaria anzustecken. Helle, lange Kleidung sowie Insektenschutzmittel auf freien Körperstellen mindern das Risiko, von Mücken gestochen zu werden. Lassen Sie sich vor der Reise unbedingt von Ihrem Arzt beraten!

Diese Angaben sind ohne Gewähr und können sich jederzeit ändern. Weitere Reiseinformationen erfahren Sie beim Auswärtigen Amt, Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, dem Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres sowie der tansanischen Botschaft in Ihrem Heimatland.

Weißer Sandstrand und tropische Gewässer auf der Insel Sansibar
Bereit für eine fantastische Reise?, Foto: Javi Iorbada

Wann werden Sie die legendäre Insel im Indischen Ozean besuchen? Sie könnten noch dieses Jahr mit einem fruchtigen Cocktail in einer Hängematte liegen und den farbenprächtigen Sonnenuntergang über dem Meer beobachten. Unsere Reiseexperten stellen für Sie einen maßgeschneiderten Traumurlaub zusammen.

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Tags

Insel, Sansibar, Schnorcheln, Strand, Tauchen


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Über den Autor

Katharina Mandy

Katharina ist eine Journalistin und Autorin aus Hamburg. Die vergangenen Jahre hat sie sowohl in der Hansestadt als auch in Kapstadt gelebt. Das Jetset-Leben hat ihr zwar Spaß gebracht, aber nun hat sie sich endgültig in der Mother City niedergelassen. Katharina ist eine Teamplayerin und glücklich darüber, zum Rhino Team zu gehören. 2010 ist sie erstmals in die Regenbogennation gereist, um ein Auslandssemester an der Universität in Stellenbosch zu absolvieren. Sie hat sich sofort in Südafrika verliebt – ein bestimmter gutaussehender Surfer hat es ihr besonders angetan. Wandern, Segeln, Kochen und Essen sind ihre Lieblingsbeschäftigungen, wenn sie nicht gerade fleißig an Blogartikeln schreibt.

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