September 29

Die „Ugly Five“ – ein schrecklich-schönes Quintett

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Von Romana Bleisch am September 29, 2017

Die „Big Five“ kennt man, nämlich Elefant, Büffel, Leopard, Löwe und Nashorn. Zudem haben wir kürzlich von den „Big Five des Ozeans“, bestehend aus Wal, Pinguin, Delfin, Hai und Seelöwe, berichtet.

Nun gibt es aber auch ein … Wie soll ich sagen? Naja, ein weniger schmeichelhaftes Fünfergespann:

Die „Ugly Five“: Hässlich, furchteinflößend und irgendwie missraten sieht dieses Grüppchen aus – dennoch lieben wir sie. Wir stellen sie Ihnen vor.

Das Warzenschwein

Spätestens seit dem Zeichentrickfilm „Der König der Löwen“ haben wir das Warzenschein in unser Herz geschlossen. Und ja, leider, der liebenswerte „Pumba“ ist einer der Unglücklichen, der zu diesem wenig charmanten Clan gehört. Vielleicht hängt das mit den verkümmerten Haaren auf seinen Warzen zusammen, wobei es nicht wirklich Warzen, sondern eine Art Schutzpolster im Kampf sind. Hässlich oder nicht, das Warzenschwein zaubert jedem Beobachter ein Lächeln ins Gesicht, wenn es fröhlich und stolzen Hauptes durch die Steppe trabt und seinen buschigen Schwanz wie eine Antenne in den Himmel streckt – die vollendete Eleganz.

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Das Warzenschwein

Das Warzenschwein ernährt sich in der Regel von Gräsern, Wurzeln, Beeren und anderer pflanzlicher Nahrung. Damit das Warzenschwein fressen kann, muss es sich quasi auf die Vorderbeine stützen, da der Hals zu kurz ist, um bis zum Boden zu reichen. Warzenschweine sind sehr sozial und leben in Gruppen von vier bis 16 Tieren. Zur Begrüßung reiben sie gelegentlich ihre Lenden aneinander und geben Grunzlaute von sich – richtig niedlich. Innere Schönheit ist das, was wirklich zählt!

warthog
Warzenschwein am Fressen

Der Marabu

Dieses glatzköpfige Mitglied der Storchenfamilie sieht ein bisschen aus wie der schmuddelige Bekannte eines Kollegen mit einem Hang zum Alkoholismus, der sich nach der Firmenfeier dazugesellt, etwas streng riecht und schlechte Witze zum Besten gibt.

Marabou
Der Marabu

Ein etwas spezieller Fakt verleiht dem Vogel im Frack eine ekelhafte Note: Die Beine der Marabu sind natürlicherweise nicht weiß sondern grau. Sie bespritzen sich mit Exkrementen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren, daher die weiße Färbung – ach du Sch…!

Der Marabu ernährt sich insbesondere von Insekten, Baby-Krokodilen, kleinen Säugetieren, Fischen und – was für eine Überraschung – von Aas. In der Kriminalistik werden die Federn der Marabu häufig für die Pinsel verwendet, die an Tatorten zur Spurensicherung eingesetzt werden. Schauderhaft!

Marabou with other birds
Der Marabu mit anderen Vögeln

Das Gnu

Wenn man an eine Antilope denkt, stellt man sich ein graziles, zartes Tier vor, das elegant über die Steppe galoppiert. Nein, leider nicht so bei diesem Mitglied der „Ugly Five“. Das Gnu ist zwar eine Antilopenart, sieht durch seine bizarre Gestalt aber eher aus wie ein Punk-Pferd mit Hörnern.

Die Mähne eines Pferdes, die Hörner eines Büffels, der Schwanz eines Löwen, die Hinterbeine einer Antilope und der Kopf… ja, der Kopf … eine Mischung aus Ziegenbock und Heuschrecke vielleicht? Das Gnu scheint aus mehreren Tieren zusammengewürfelt zu sein; es ist und bleibt daher eine seltsame Art.

Wildebeest group
Das Gnu

Gnus sind stetig auf Wanderschaft in großen Herden. Wandern sie doch das ganze Jahr durch die Savanne in Ostafrika. Die „Große Migration“ ist ein einzigartiges Naturphänomen, bei dem bis zu 1,5 Millionen Gnus auf der stetigen Suche nach der nächsten Futterquelle im Rhythmus der Natur durch Kenia und Tansania ziehen. Faszinierend!

Wie auch immer: Offensichtlich hat das Gnu nur ein paar wenige Krümel vom Schönheitskuchen abbekommen.

crocodile attacking wildebeest
Krokodilangriff bei einer Flussüberquerung – Große Tierwanderung

Die Hyäne

Auch Hyänen kennt man aus „Der König der Löwen“. Sie spielen die Rolle der dämlich lachenden, einfältigen Feinde des Löwenrudels, die es auf den süßen „Simba“ und seine Freunde abgesehen haben. Nur ein Teil davon entspricht der Realität: Hyänen können Löwenbabys sehr gefährlich werden, wenn diese nicht im Schutz des Rudels sind. Mit ihrem starken Gebiss können sie selbst Knochen zermalmen. Zum Glück hüten Löwen ihren Nachwuchs wie ihr eigenes Leben – echte Löwenmamas eben.

Hyena
Die Hyäne

Was an der Geschichte aus dem Zeichentrickfilm nicht stimmt, ist, dass Hyänen lümmelhaft sind. Selbst wenn sie so aussehen, sind Hyänen ganz und gar nicht doof. Die Sozialstrukturen der Hyänen sind sogar äußerst komplex. Einige Wissenschaftler glauben, dass die Raubtiere hochintelligent sind. In einem Hyänenrudel, das meist aus 15 bis 70 Tieren besteht, werden strikte hierarchische Strukturen eingehalten und das Rudel wird in der Regel von einem Alpha-Weibchen angeführt. Die Anführerin versteht es genau, eine enge Beziehung zu ihren Konkurrentinnen zu pflegen – sei deinem Freund nah, deinem Feind aber noch näher. Clever!

Hyena eating
Hyäne mit Beute

Der Geier

Okay, der Geier überrascht in diesem Quintett nicht unbedingt. Wer kennt es nicht, das Bild, wie die kahlköpfigen Vögel gierig über der Beute kreisen, die ein anderes Raubtier mühsam gejagt hat?

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Der Aasgeier

Ausgehend von dieser Tatsache, könnte man meinen, Geier sind faule Schmarotzer. Sind sie aber nicht, ganz im Gegenteil: Geier spielen im Ökosystem eine entscheidende Rolle, denn sie fressen Fleisch, das schon so verwest ist, dass es für andere Tiere schädlich wäre. Dadurch verhindern sie die Ausbreitung von Seuchen und Krankheiten, die den restlichen Tieren Tod und Verderben bringen würden. Sie scheinen unschöne Pechvögel zu sein, sind aber wahre Entsorgungs-Helden!

Sind Sie einverstanden mit den Mitgliedern der „Ugly Five“ oder sind Sie anderer Meinung? Erleben Sie diese und unzählige weitere Tiere auf einer Safari in Afrika in freier Wildbahn. Unsere Reiseexperten helfen Ihnen dabei, eine maßgeschneiderte Safari zu planen.

 

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Big Five, Big Five des Ozeans


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Über den Autor

Romana Bleisch

Aufgewachsen in einem Tal in den Schweizer Voralpen, war Romana umgeben von glücklichen Kühen, saftigen Wäldern und tiefblauen Seen. Bereits als Kind reiste Sie mit ihren Eltern durch Europa, was ihre Leidenschaft fürs Reisen und die große, weite Welt weckte. Mit 18 Jahren zog sie nach Zürich und investierte fortan jeden Franken in ihre Passion für andere Kulturen. Verschiedene Trips nach Südamerika, Asien, den Mittleren Osten und Australien folgten. Vor drei Jahren reiste sie mit dem Rucksack von Nairobi nach Sansibar und hat sich umgehend in die Schönheit dieses Kontinents verliebt. Sie wollte zurück, und zwar je früher desto besser. Im Rahmen ihres Studiums in angewandten Sprachen nahm sie die Stelle als German Content Writer an – die perfekte Gelegenheit!

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