Simbabwe ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse im südlichen Afrika. Die Perle im Südosten des Kontinents punktet durch reiche Artenvielfalt, ist das Zuhause der „Big Five“, beheimatet den Löwenanteil der majestätischen Victoria-Fälle und besticht durch erstklassige Safarigebiete fernab der Touristenströme.
Im folgenden Reiseführer Simbabwe möchten wir Ihnen die Schatzkammer Afrikas näher vorstellen!
Geografie
Das Binnenland Simbabwe liegt im Südosten Afrikas und ist von Mosambik, Sambia, Botswana und Südafrika umgeben. Simbabwe erstreckt sich über 390757 Quadratkilometer, was etwa der Fläche von Deutschland und Belgien zusammen entspricht.
Im Norden säumt der Sambesi-Fluss das Land und bildet eine natürliche Grenze zu Sambia. Der höchste Berg liegt im Osten des Landes – der Mount Nyangani ist 2592 Meter hoch – und klimatisch kann man das Land der Trockensavanne zuordnen.
Geschichte
Man schätzt, dass sich vor circa 2000 Jahren verschiedene Bantu-Völker (dazu gehören die Shona) im südlichen Afrika und somit auch in Simbabwe ausgebreitet und niedergelassen haben. Es kamen weitere Volksgruppen aus dem Norden dazu, wie beispielsweise die Karanga oder Rozwi und es entstand das frühe Shona-Königreich.
Zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert blühten die Shona-Völker zu einer wohlhabenden Gesellschaft auf und es bildete sich eine riesige Stadt – heute bekannt als Groß-Simbabwe – im Zentrum des Shona-Königreiches, dem damaligen Munhumutapa-Reich. Das Gebiet war reich an Goldreserven und umfasste außer dem heutigen Simbabwe auch Teile Mosambiks.
Noch heute kann man im Südwesten des Landes die Ruinenstadt dieser historischen Epoche besichtigen. Es sind die größten Überreste vorkolonialer Zeiten im südlichen Afrika, welche heute auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Als die Europäer im 16. Jahrhundert erstmals auf das Königreich aufmerksam wurden, war die Stadt Groß-Simbabwe bereits verlassen.
Um 1880 haben die Briten Simbabwe zu ihrer Kolonie erklärt und in „Südrhodesien“ umbenannt. Erst 1980 wurde das Land als heutige Republik Simbabwe unabhängig.
Simbabwes Hauptstadt ist Harare, die zu Kolonialzeiten noch Salisbury hieß.
Kultur
Wie es auch in vielen anderen ehemaligen Kolonien in Afrika der Fall ist, hat die europäische Herrschaft Simbabwes Kultur stark beeinflusst. Ein kleiner Einblick:
Religion
Die vorherrschende Religion ist das Christentum, wobei über 80 Prozent der Bevölkerung protestantisch ist. Zudem glauben viele Einwohner an die Gottheit Mwari, die in Simbabwe seit Jahrhunderten verehrt wird. Mwari ist ein allmächtiges Wesen, das über Geister herrscht und das Volk der Shona geschaffen haben soll.
Sprache
In Simbabwe gibt es 16 offizielle Amtssprachen, wobei die Bantu-Sprachen Shona und Ndebele am meisten verbreitet sind und von über 80 Prozent der Bevölkerung gesprochen werden.
Küche
Mais ist eines der Grundnahrungsmittel in Simbabwe und so kommt es, dass viele Gerichte aus der Pflanze hergestellt werden. Traditionelle Speisen sind zum Beispiel Maiskuchen oder Sadza, eine Art verdickter Maisbrei, der in der Regel zusammen mit einem Eintopf aus Fleisch und Gemüse genossen wird.
Ja, sogar Maisbier wird getrunken, welches man traditionell Hwahwa nennt. Weiter werden viel Maniok, Kürbis und Früchte aller Art gegessen.
Musik
Musik hat in Simbabwe schon immer eine große Rolle gespielt. Sei es, um in traditionellen Zeremonien die Geister zu rufen oder um im Unabhängigkeitskampf oder zu Krisenzeiten Mut zu schaffen.
Mit der Mbira (oder Lamellophon) wird in Simbabwe seit Jahrhunderten musiziert und sie verleiht auch modernen Genres einen unverwechselbaren Klang. Die Mbira ist eine Art Holzplatte mit Lamellen und wurde in der Kolonialzeit auch Daumenklavier und Zupfzungenspiel genannt.
Heute ist eine Vielzahl von Musikstilen im Land verbreitet. Dazu gehören Zimbabwean bzw. Afro Jazz, Rumba, Gospel und Chimurenga Musik, die Musik des Freiheitskampfes. Hören Sie rein!
Traditionelle Kleidung
Frauen tragen traditionell opulenten Schmuck aus bunten Perlen (Ndebele genannt) und dicke Messingringe um Hals und Kopf. Die Kleidung ist dem Alter, Zivilstand und Status entsprechend angepasst. Zum Beispiel tragen verheiratete Frauen große gestreifte Decken in den Farben Braun, Gelb, Blau, Rot und Grün über die Schultern.
Weltweit gilt ein flacher Bauch als Schönheitssymbol. In Simbabwe hingegen bevorzugt man das Gegenteil: Bei Männern sind dicke Bäuche ein Zeichen für Erfolg und Wohlstand.
Und all jene in Simbabwe, die sich nicht in Tracht hüllen, kleiden sich, wie man es auch von uns in Europa kennt.
Tierwelt & Safari in Simbabwe
„Big Five”-Safari, Ornithologen-Paradies und abenteuerliche Wildnis:
Mana Pools Nationalpark
Der Mana Pools Nationalpark befindet sich im Norden des Landes und ist eines der unberührtesten Fleckchen in Afrika.
Lake Kariba
Eine faszinierende Artenvielfalt sammelt sich um den Lake Kariba, welcher sich an der Grenze zu Sambia befindet.
Hwange Nationalpark
Der Hwange Nationalpark ist Heimat der „Big Five“ und eine der besten Safari-Destinationen in Simbabwe.
Matobo Nationalpark
Rund 35 Kilometer südlich der Stadt Bulawayo liegt der artenreiche Matobo Nationalpark.
Malilangwe Reservat
Das Malilangwe Reservat liegt im südöstlichen Simbabwe, welches sowohl für seine tierischen Bewohner als auch für Mopane-Wälder und Affenbrotbäume bekannt ist.
Klima und beste Reisezeit
Grundsätzlich ist Simbabwe eine Destination, die ganzjährig tolle Highlights bereithält und bereist werden kann.
Die Wintermonate von April bis September sind eher kühl und trocken – die beste Zeit für Safari-Aktivitäten, da sich die Tiere an den Wasserlöchern sammeln. April und Mai sind empfehlenswert für einen Besuch der Victoria-Fälle, denn die Wasserfälle zeigen sich direkt nach der Regensaison in ihrer vollen Pracht. Sommer in Simbabwe herrscht von November bis März – dann können die Temperaturen auf über 30 Grad Celsius steigen und es kommt vermehrt zu Regenfällen.
Infrastruktur
Es gibt drei internationale Flughäfen in Simbabwe: Harare International Airport in der Hauptstadt, der Joshua Mqabuko Nkomo International Airport in Bulawayo und der Victoria Falls Airport. Alle drei Ziele werden regelmäßig aus Johannesburg angeflogen. Zudem gibt es mehrere kleinere Flughäfen im Land, die sich bei einem Besuch der Naturreservate anbieten.
In Simbabwe herrscht Linksverkehr und das Verkehrsnetz ist leider in mangelhaftem Zustand: Schlaglöcher, schlechte Beschilderung und defekte Verkehrssignale sind eher Regel als Ausnahme. Am angenehmsten reist man daher per Flugzeug oder einem organisierten Transfer. Von nächtlichen Überlandfahrten im eigenen Fahrzeug ist abzuraten.
Top-Attraktionen
Simbabwe hat viel Abwechslung zu bieten. Bei einem Besuch in dem Land im Südosten Afrikas sollten Sie unbedingt folgende Highlights in Betracht ziehen:
Safari und Wildlife in Simbabwe
Victoria-Fälle und der Sambesi-Fluss
Die Hauptstadt Harare
Ruinenstadt Groß-Simbabwe
Traumhafte Hideaways in Simbabwe
Mitten in der Wildnis kann man in Simbabwe auch ausgezeichnet logieren. Genießen Sie in atemberaubender Natur entspannende Stunden – wir verraten Ihnen wo!
Reisen mit Kind und Haustier
Die Natur in Simbabwe ist atemberaubend und entsprechend gibt es für Groß und Klein viel zu entdecken – eines der besten Klassenzimmer der Welt. Verschiedene Lodges und Camps bieten spannende Aktivitäten für Kinder an und die Victoria-Fälle sind ein echtes Abenteuerparadies für junge Teenager.
Sollten Sie Ihre Vierbeiner mit auf Ihre Reise nach Simbabwe nehmen wollen, benötigen Sie zahlreiche Dokumente und Bewilligungen – informieren Sie sich bei der simbabwischen Botschaft in Ihrem Heimatland. Wir empfehlen, tierische Familienmitglieder daheim zu lassen und sich in Simbabwe von den „Big Five“ & Co. verzaubern zu lassen.
LGBT-Reisen
Wie in vielen anderen Ländern Afrikas sind homosexuelle Handlungen für Männer in Simbabwe verboten und können mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Homosexuelle Handlungen zwischen Frauen sind aktuell nicht illegal.
Ergänzende Informationen zu LGBT-Reisen sowie wertvolle Tipps finden Sie hier.
Politik und Wirtschaft
Simbabwe hat unter der Herrschaft Robert Mugabes turbulente Jahre hinter sich und ist gebeutelt von Misswirtschaft, Krisen und Korruption. Das tyrannische Staatsoberhaupt ist seit 1987 im Amt und hat das einst reiche Land komplett heruntergewirtschaftet. Aktuell herrscht Umbruchstimmung – detaillierte Informationen dazu finden Sie auf unserer Webseite.
Der Simbabwe-Dollar ist quasi wertlos, jedoch werden US-Dollar und südafrikanische Rand akzeptiert. Zudem kann man Geld in Wechselstuben umtauschen. Es ist ratsam, kleine Stückelungen mitzuführen, da große Noten oft nicht gewechselt werden können.
Einreisebestimmungen
Für die Einreise nach Simbabwe benötigen aktuell alle Reisenden aus Europa ein Visum. Dieses wird bei der Einreise sowohl an den Landesgrenzen als auch an den Flughäfen erteilt. Der Pass muss noch mindestens sechs Monate über das Ausreisedatum gültig sein und zwei leere Seiten aufweisen. Bitte prüfen Sie die aktuellen und vollumfänglichen Angaben vor der Reise bei der simbabwischen Botschaft in Ihrem Heimatland.
Impfungen
Bei der Einreise aus Europa sind keine Impfungen vorgeschrieben, dennoch werden folgende Schutzimpfungen empfohlen: Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Masern und Hepatitis A. Wenn Sie aus einem Gelbfieber-Gebiet anreisen, benötigen Sie einen entsprechenden Impfnachweis.
Bitte beachten Sie, dass im ganzen Land von September bis Juni und an den Victoria-Fällen sowie im Sambesi-Tal ganzjährig ein hohes Malaria-Risiko besteht. Wir empfehlen eine entsprechende medikamentöse Vorsorgebehandlung und die Mitnahme eines Notfallmedikamentes.
Diese Angaben sind ohne Gewähr und die Gesundheitsbestimmungen für Simbabwe können sich jederzeit ändern. Bitte suchen Sie vor Ihrer Abreise unbedingt einen Arzt auf und lassen Sie sich beraten! Weitere Informationen gibt es bei der Weltgesundheitsorganisation.
Wir hoffen, dass wir Ihre Reiselust für Simbabwe wecken konnten! Benötigen Sie weitere Informationen? Unsere Reise-Experten helfen Ihnen gerne weiter!
Titelfoto: Michael Le
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