Malerische Wasserfälle und Flüsse, welche die Umgebung in eine grüne Oase verwandeln, treffen auf offene Graslandschaften, durch welche Raubkatzen Antilopen jagen – das ist Sambia. Noch ist das Land im Süden Afrikas ein Geheimtipp unter Safari-Urlaubern. Da Sambia zu den sichersten Ländern des Kontinents zählt, erleben Sie hier alleine, zu zweit oder mit der ganzen Familie einen authentischen Afrika-Urlaub mit ganz viel Privatsphäre. In diesem Reiseführer erfahren Sie alles über die beste Reisezeit, Visabestimmungen sowie geschichtliche und geografische Eckdaten. Eine traumhafte Afrika-Reise wartet auf Sie:
Geografie
Sambia ist ein Binnenstaat und befindet sich im südlichen Afrika zwischen Tansania, Malawi, Mosambik, Simbabwe, Botswana, Namibia, Angola und der Demokratischen Republik Kongo. Im Norden gehören Teile des Tanganjika- und Mweru-Wantipa-Sees zum Land. Die imposanten Victoria-Fälle befinden sich an der südlichen Grenze zu Botswana. Seinen Namen verdankt Sambia dem mächtigen Fluss Sambesi, der sich vom Nordwesten aus durchs Land schlängelt und eine natürliche Grenze gen Süden bildet. Mit einer Fläche von mehr als 752000 Quadratkilometern ist Sambia in etwa so groß wie Frankreich, die Niederlande, Belgien und die Schweiz zusammen. Die zwei wichtigsten Städte sind die Hauptstadt Lusaka sowie Livingstone, dem Tor zu den Victoria-Fällen. Der Großteil des Landes liegt mehr als einen Kilometer über dem Meeresspiegel. Generell prägen vor allem offene Graslandschaften mit kleineren Hügeln das Landschaftsbild.
Geschichte
Sambia wurde ursprünglich von prähistorischen Menschen besiedelt. Nachdem die Khoi und San das Land für sich entdeckten, zogen ab dem 12. Jahrhundert mehr und mehr Bantuvölker in die Region. Der portugiesische Entdecker Francisco de Lacerda war Ende des 18. Jahrhunderts der erste Europäer, der auf einer Inlandsexpedition bis nach Sambia vordrang. Unter den nachfolgenden Forschern, die es im 19. Jahrhundert in die sambische Wildnis zog, war der Schotte David Livingstone mit Abstand der bekannteste. Auf einer Reise entlang des Sambesi entdeckte er 1855 majestätische Wasserfälle und benannte diese nach der damaligen britischen Monarchin Victoria. Die Stadt nahe der Victoria-Fälle wurde hingegen nach Livingstone selbst benannt. Ab 1889 kontrollierten die Briten das Land, das damals noch Nordrhodesien hieß. Aus Protest gegen das britische Protektorat entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte eine Unabhängigkeitsbewegung. 1960 gründete Kenneth Kaunda die United National Independence Party (UNIP) und wurde vier Jahre später zum Präsidenten gewählt. Im gleichen Jahr wurde die Republik Sambia geboren.
Kultur in Sambia
Sambia fasziniert mit einem unglaublichen Reichtum an unterschiedlichen Kulturen und Bräuchen – allen voran die vielen afrikanischen Traditionen.
Bevölkerung
Von den rund 16,5 Millionen Einwohnern des Landes gehören die meisten den neun größten Ethnien an: Nyanja-Chewa, Bemba, Tonga, Tumbuka, Lunda, Luvale, Kaonde, Nkoya und Lozi. Zudem leben rund hunderttausend Inder, Chinesen sowie eine Minderheit an Europäern in Sambia. Insgesamt existieren hier 72 unterschiedliche Ethnien, die sich durch ihre eigenen spirituellen Traditionen, Werte und Normen definieren. Trotz der großen Anzahl an unterschiedlichen Stämmen gibt es in Sambia kaum Auseinandersetzungen zwischen den Ethnien – etwas, das nicht in jedem afrikanischen Land der Fall ist.
Religion
Die meisten Menschen sind Anhänger des Christentums. Daneben werden unterschiedliche afrikanische Religionen sowie der Hinduismus und der Islam praktiziert.
Küche
Das bekannteste Gericht aus Sambia ist Nshima, ein fester Brei aus Mais. Der Sattmacher wird traditionell mit Gemüse, Salat, Hühnchen oder Fisch und einer Tomaten-Zwiebel-Soße gegessen. Mit Zucker und Butter verwandeln die Sambier ihr Nationalgericht ganz einfach in ein frühstückstaugliches Essen. Mais stellt generell die wichtigste Nahrungsgrundlage im Land dar – es wird sogar Bier (zum Beispiel Chibuku) aus dem Gemüse produziert. Eine weitere Spezialität sind marinierte und gegrillte Insekten wie Grashüpfer, Raupen und fliegende Ameisen – wie heißt es so schön im Film Der König der Löwen? „Schleimig, jedoch vitaminreich.“ Zu den weiteren Speisen, die Sie auf Ihrer Reise unbedingt kosten sollten, zählt auf jeden Fall auch Ifisashi: Spinat, Tomaten und Kohl in Erdnusssoße.
Tierwelt & Safari in Sambia
Sambia bietet Ihnen erstklassige Möglichkeiten für Tierbeobachtungen – von Raubkatzen über Elefanten bis zu unzähligen Vogelarten. Dennoch bleibt das Land bis heute ein Geheimtipp unter Afrika-Urlaubern, was eine Safari hier noch außergewöhnlicher macht. Im größten und ältesten Park des Landes, dem Kafue Nationalpark, sind unter anderem die einzigen Geparden Sambias, seltene Antilopenarten sowie Flusspferde zu Hause. Offene Grassavannen zieren hier das Landschaftsbild – optimale Voraussetzungen fürs Sichten von wilden Tieren. Der Süd-Luangwa Nationalpark ist international für seine einmaligen Wandersafaris bekannt. Hier leben unter anderem Elefanten, Leoparden und rund 400 Vogelarten – vergessen Sie bloß nicht Ihre Kamera für einzigartige Aufnahmen! Eine Safari zu Wasser unternehmen Sie am besten im Lower Zambezi Nationalpark. Während Sie im Kanu nahezu geräuschlos den Fluss entlangfahren, kommen Sie der Tierwelt ganz nah.
Klima und beste Reisezeit für Sambia
Das tropische Klima in Sambia sorgt dafür, dass es keine Jahreszeiten, sondern Regen- und Trockenphasen gibt. Während der regenreichen Monate von November bis März verwandelt sich das Land in ein grünes Paradies – jetzt ist die ideale Zeit für Ornithologen, die artenreiche Vogelwelt des Landes zu erleben. Die Trockenzeit hingegen empfiehlt sich für die Beobachtung der Mitglieder der „Big Five“ und anderer Säugetiere, welche die letzten verbliebenen Wasserlöcher in Scharen aufsuchen. Wenn Sie die Victoria-Fälle von Sambia aus entdecken möchten, sollten Sie dies am Ende der Regenzeit ab April tun, denn dann sind die Wassermassen des afrikanischen Weltnaturerbes am imposantesten.
Transport
Ihre Sambia-Reise startet sehr wahrscheinlich an einem der zwei großen Flughäfen in Livingstone bei den Victoria-Fällen oder Lusaka. Anschließend können Sie zu einem kleineren Flughafen weiterfliegen oder sich ein Auto mieten. Selbstfahrer sollten beachten, dass der Zustand der Straßen in ländlichen Regionen oftmals zu wünschen übriglässt und es außerhalb der Stadtzentren keine Straßenbeleuchtung gibt. Da die Polizei gerne spontane Straßenkontrollen durchführt, sollten Sie stets alle Fahrzeugpapiere und Ausweise zur Hand haben. Überlandfahrten nach Anbruch der Dunkelheit sind zu vermeiden.
Top-Attraktionen in Sambia
Lassen Sie sich von den atemberaubenden Naturhighlights in Sambia inspirieren:
Victoria-Fälle
Süd-Luangwa Nationalpark
Sambesi
Kafue Nationalpark
Lower Zambezi Nationalpark
Traumhafte Unterkünfte in Sambia
Unberührte Natur, einzigartige Tierbeobachtungen und abenteuerliche Aktivitäten – in Sambia lernen Sie die Vielseitigkeit Afrikas auf luxuriöse Art und Weise kennen. Im Fokus der erstklassigen Zeltcamps und Lodges steht neben exzellentem Service auch immer ein authentisches Afrika-Erlebnis. Hier finden Sie unsere Auswahl an originellen Unterkünften in Sambia.
Sambia-Urlaub mit Kind und Haustier
Ein Familienurlaub mit Kindern ab dem Grundschulalter gestaltet sich in Sambia ganz problemlos. Sollte Sie mit einem Baby reisen, ist es mitunter notwendig, sämtliches Equipment wie einen Kindersitz oder ein Reisebett mitzubringen. Lokale Guides verfügen nicht nur über Expertise hinsichtlich der heimischen Flora und Fauna, sondern sind teilweise auch für Safari-Touren mit kleinen Abenteurern geschult. Wenn Sie eine Wandersafari mit Ihrem Nachwuchs planen, sollten Sie bedenken, dass das Mindestalter für diese Safari-Aktivität in den sambischen Nationalparks zwölf Jahre beträgt. Ältere Kinder und Jugendliche erwartet rund um die beeindruckenden Victoria-Fälle ein großes Angebot an aufregenden Outdoor-Aktivitäten. Unsere Reise-Experten helfen Ihnen gerne weiter, eine familienfreundliche Lodge in Sambia zu finden.
Es ist grundsätzlich möglich, sein Haustier mit nach Sambia zu nehmen. Allerdings ist die Einreise Ihres Vierbeiners mit diversen Auflagen verbunden. Oftmals lohnt sich der Aufwand für einen Sambia-Urlaub mit Haustier daher nicht. Wir raten Ihnen, Hund, Katze und Kaninchen lieber bei Freunden oder Nachbarn unterzubringen, wo sie bestens versorgt werden.
LGBT-Reisen in Sambia
Obwohl das Land vergleichsweise sehr friedlich ist, gelten homosexuelle Handlungen nach wie vor als widernatürliche Sexualpraktiken, welche mit einer Haftstrafe von 15 Jahren bis lebenslänglich oder Zwangsarbeit bestraft werden können. Daher ist es ratsam, vertraute Momente zu zweit lieber in einer der vielen traumhaften Unterkünfte zu verbringen.
Wirtschaft und Politik
Im Gegensatz zu den meisten Staaten in Afrika überzeugt Sambia mit einem stabilen politischen System. Präsident Edgar Lungu ist seit 2015 Staatsoberhaupt und Regierungschef der präsidentiellen Demokratie. Obwohl Sambia über reiche Bodenschätze (vor allem Kupfer und Cobalt), verfügt, ist es trotzdem eines der ärmsten Länder der Welt. Neben dem Bergbau bildet die Landwirtschaft das Fundament der sambischen Wirtschaft. Der Kwacha ist die Währung des Lanes.
Reisetipps & wichtige Reiseinformationen für Sambia
Generell ist darauf hinzuweisen, dass es während der Regenzeit in Sambia zu stundenlangen Stromausfällen kommen kann. Viele Unterkünfte haben allerdings Generatoren und können somit eine Notfallversorgung ermöglichen.
Visum
Europäische Urlauber benötigen für die Einreise nach Sambia ein Visum. Dieses können Sie bei der sambischen Botschaft in Ihrem Heimatland beantragen oder direkt bei der Grenzkontrolle erhalten. Für eine einfache Einreise wird eine Gebühr in Höhe von 50 US-Dollar fällig.
Impfungen
Solange Sie direkt aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz einreisen, sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Es ist jedoch ratsam vor Ihrem Afrika-Urlaub alle Standardimpfungen aufzufrischen. Wenn Sie in einem Gelbfieber-Land einen Zwischenstopp von mehr als 12 Stunden einlegen, benötigen Sie einen entsprechenden Impfnachweis. Sambia selbst wurde von der WHO als gelbfieberfrei eingestuft. Bitte beachten Sie, dass in Sambia ein hohes Malariarisiko herrscht – vor allem von November bis Juni sowie in südlichen Gebieten wie den Victoria-Fällen. Diese Angaben sind ohne Gewähr und können sich jederzeit ändern. Lassen Sie sich vor Ihrer Sambia-Reise bitte unbedingt von einem Mediziner beraten! Weitere Informationen erhalten Sie bei der sambischen Botschaft, dem Auswärtigen Amt, dem Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten und dem Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres.
Sambia ist das perfekte Reiseziel für alle, die ein authentisches Afrika-Abenteuer in einer sicheren Umgebung verbringen möchten. Hier tauchen Sie in die unbändige Wildnis sowie malerische Schönheit der afrikanischen Natur ein und können sich dennoch jederzeit in eine luxuriöse und bestens ausgestattete Unterkunft zurückziehen. Safari, Kanufahrt auf dem Sambesi, die rauschenden Victoria-Fälle live erleben – was steht bei Ihnen ganz oben auf dem Reiseplan?
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