August 2

Der Slang Südafrikas – So werden Sie zum wahren Südafrikaner

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Von Fabiana Seitz am August 2, 2017

Wer schon einmal in Südafrika war, weiß: Die Südafrikaner sind ein Völkchen für sich. Und um dieser liebenswerten und bunten Kultur auch gerecht zu werden, erstaunt es nicht, dass sage und schreibe elf offizielle Landessprachen gesprochen werden! Nach Bolivien und Indien zählt Südafrika somit zum Land mit den drittmeisten Amtssprachen der Welt.

Am häufigsten vertreten sind Zulu (22.7%) und Xhosa (16%), gefolgt von Afrikaans (13.5%), Englisch (9.6%), Northern Sotho (9.1%), Tswana (8%), Sotho (7.6%), Tsonga (4.5%), Swazi (2.5%), Venda (2.4%) und Ndebele (2.1%).

Die elf offiziellen Landessprachen von Südafrika.
Die elf offiziellen Landessprachen von Südafrika.

Die Sprachen lassen sich geografisch zuordnen: So wird in den größeren Städten hauptsächlich Englisch gesprochen, während im Westen Afrikaans verbreitet ist und im Osten Xhosa und Zulu überwiegen. Mit grundlegenden Englischkenntnissen kann man sich in Südafrika zwar ohne Probleme durchschlagen, doch mit den folgenden typischen Ausdrücken können Sie bei den Einheimischen Punkte sammeln.  Egal, ob Sie bereits in Südafrika waren oder noch von Ihrer Reise ins Land am südlichsten Zipfel Afrikas träumen, wir machen Sie zum wahren Südafrikaner – zumindest, was Ihre sprachlichen Kenntnisse betrifft.

 

Howzit!

Hallo erstmal. „Howzit“ ist eine Abwandlung von „How is it?“ und lässt so manche Touristen vor Freude über das unerklärliche Interesse Fremder am persönlichen Wohlergehen erstrahlen. Jedoch erwarten Südafrikaner nicht zwingend eine Antwort und der Ausdruck ist mehr als ein freundliches „Hallo“ anstelle eines „Wie geht´s?“ zu verstehen. Folgt auf „Howzit“ auch noch ein „my Bru“ (zu Deutsch etwa „mein Bruder/Freund“) handelt es sich um einen besonders warmen Willkommensgruß.

 

Aweh!

Um gleich bei Grußformeln zu bleiben: Auch „Aweh“ kann ein nettes „Hallo“ sein, wird aber auch in Momenten der Zustimmung und der Freude verwendet. Wie zum Beispiel „Aweh, holidays!“

„Aweh, Bru“ bedeutet hier so viel wie „Ganz deiner Meinung, mein Freund.“
„Aweh, Bru“ bedeutet hier so viel wie „Ganz deiner Meinung, mein Freund.“

Robot

Weshalb die Dinge beim Namen nennen, wenn man doch auch so schön kreativ sein kann? Und ja kreativ sind sie, die lieben Südafrikaner. Denn hier wartet man abends nach der Arbeit nicht vor „Traffic lights“ wie in allen anderen englischsprachigen Ländern der Welt, sondern vor „Robots“.

Mit Kreativität lässt sich das lange Warten vor der Ampel auch aushalten.
Mit Kreativität lässt sich das lange Warten vor der Ampel auch aushalten.

Braai

Beim Wort Braai gerät jeder Südafrikaner ins Schwärmen. Denn bei dieser südafrikanischen Variante des Barbecues (Achtung: verwenden Sie dieses Wort bloß nicht in Anwesenheit eines Südafrikaners!) kommen Jung und Alt zusammen, egal welche Tageszeit, egal welches Wetter. Braai ist nicht bloß die Lieblingsbeschäftigung vieler Südafrikaner, sondern eine Tradition, eine Leidenschaft, ja eine Lebensphilosophie und wichtiger Bestandteil der südafrikanischen Küche.

Die Boerewors zu Deutsch „Wurst des Farmers“, eine riesige eingerollte Wurst, finden Sie an jedem Braai.
Die Boerewors zu Deutsch „Wurst des Farmers“, eine riesige eingerollte Wurst, finden Sie an jedem Braai.

Lekker

Das aus dem Afrikaans stammende Wort „Lekker“ werden Sie wohl – ähnlich zu unserem deutschen „Lecker“ – an so manchem Braai hören. Doch der Begriff wird nicht nur fürs leibliche Wohlbefinden benutzt, sondern ist auch ein Ausdruck von Zufriedenheit und purer Freude. Sie wollen Ihren Freunden von Ihrem unvergesslichen Wochenende in Kapstadt erzählen? Dann versuchen Sie es doch mal mit „This weekend was lekker!“

„Lekker, Bru“ („Alles super, Bruder“) – endlich mal ein Zufriedenheitsindex, der für sich spricht.
„Lekker, Bru“ („Alles super, Bruder“) – endlich mal ein Zufriedenheitsindex, der für sich spricht.

Joburg, PE, Durbs

Na, wie wär’s mit Shopping in Joburg? Oder ein Kurztrip nach Durbs? Bevor Sie sich jetzt hoffnungslos verfahren: diese Ortschaften finden sich nicht auf Google Maps – sehr wohl aber im Wortschatz vieler Südafrikaner. So wird Johannesburg auch Joburg oder Jozi genannt, Durban als Durbs bezeichnet und bei Port Elizabeth (PE) und KwaZulu-Natal (KZN) kurzerhand nur mal die Anfangsbuchstaben verwendet.

Menschen am Strand und im Meer vor Port Elizabeth
Willkommen in Port Elizabeth!

Jol und Babelaas

Was folgt in Südafrika meist auf „Jol“? Richtig erraten: „Babelaas“. Denn die meisten Partys („Jol“) ziehen einen Hangover („Babelaas“) mit sich – zumindest in Südafrika.

Hangover auch in Südafrika.
Hangover auch in Südafrika.

Izzit?

Falls Ihnen also ein Südafrikaner von vergangener Nacht folgendes erzählt „Sho! Last night’s jol left me with a serious babelaas!” antworten Sie am besten mit hochgezogener Augenbraue und einem „Izzit?” – die südafrikanische Version von „Is it?“ oder „Oh, really?“. Übrigens, der Ausdruck ist auch immer ganz praktisch, wenn man sich nicht sicher ist, von was die Rede ist, aber nicht dumm dastehen will. Izzit?

 

Yoh und Sho!

Sowohl „Yoh!“ als auch „Sho!“ stehen für Überforderung und Überraschung. Mit einem „hectic“ verbunden, wird der absolute Superlativ zum Ausdruck gebracht.

Scheint nicht der beste Tequila zu sein: „Ihh, dieser Drink schmeckt ja abscheulich!“
Scheint nicht der beste Tequila zu sein: „Ihh, dieser Drink schmeckt ja abscheulich!“

Mzansi

Das Wort stammt aus Xhosa und bedeutet eigentlich so viel wie „der Süden“, wird aber gerne für „Südafrika“ verwendet. Na dann: Welcome to Mzansi!

Frau mit Gesichtsbemalung in den Farben der südafrikanischen Flagge
Welcome to Mzansi!

Welchen besonderen Ausdrücken sind Sie auf Ihrer Reise in den Süden Afrikas begegnet? Lassen Sie uns an Ihrem südafrikanischen Wortschatz teilhaben!

 

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Über den Autor

Fabiana Seitz

Aufgewachsen in der schönen Schweiz, wurde Fabiana schnell bewusst, dass es in der Welt mehr geben muss als bloß Kühe und Schokolade. So trug sie ihr innerer Kompass bereits mit 15 Jahren und ohne ein Wort Spanisch für ein Jahr an die Karibikküste Costa Ricas und von da an nahm die Reiselust ihren Lauf. Nach Salsa auf Kuba, Yoga in Indonesien, Surfen in Australien und Lucha Libre in Mexico führte ihr Weg sie schließlich in den Süden Afrikas nach Kapstadt – ein Ort, wo sie ihre Leidenschaft für Kultur, Schreiben und Abenteuer voll und ganz ausleben kann.

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