Februar 9

Ranger und Tracker – unsere Helden des Buschs!

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Von Romana Bleisch am Februar 9, 2018

Wer schonmal eine Safari in Afrika erleben durfte, weiß, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, ein Tier im Dickicht auszumachen. Dafür gibt es unsere Ranger und Tracker, die eine Safari zu einer ganz besonderen Erfahrung machen. Sie verfügen über ein immenses Wissen über die Tiere sowie die umliegende Natur und tragen maßgeblich zu einem perfekten Safari-Erlebnis in Südafrika, Namibia oder Botswana bei.

Erfahren Sie mehr über unsere Helden des Buschs!

Nashorn in der Savanne mit Safari-Reisenden im Hintergrund
Auf den Spuren des gefährdeten Nashorns

 

Wo liegt der Unterschied zwischen einem Ranger und einem Tracker?

Der Ranger hat ein sehr fundiertes Wissen über die Natur generell. Er kann Auskunft über die Verhaltensweisen der Tiere geben, ihre Körpersprache lesen und weiß über diverse Pflanzen und ihre Wirkung Bescheid. Ich kann mich erinnern, dass jede Frage, die ich gestellt habe, umgehend beantwortet wurde.

Seitliche Nahaufnahme Löwenkopf
Der König des Buschs! Foto: Anja Denker

Hat ein Elefantenrüssel ein Skelett? Nein, der Rüssel besteht aus rund 45000 Muskeln. Stimmt es, dass die Marula-Frucht den Tieren einen Rausch beschert? Das ist ein Mythos und kann nur passieren, wenn ein Tier Unmengen von fermentierten Früchten frisst. Sind Geier sesshaft? Sie fliegen zwar im Sommer in nördliche Gebiete, aber sie kehren immer zum exakt gleichen Standort zurück, um ihre Eier auszubrüten.

Ranger und Tracker auf dem Geländewagen in der Wildnis
Auch in der Wildnis gibt es Verkehr, Foto: Romana Bleisch

Der Tracker ist die rechte Hand des Rangers und sucht nach Tierspuren in der Natur. Tracker können genau bestimmen, von welchem Tier Abdrücke im Sand stammen und in der Regel auch, ob eine Spur frisch ist oder nicht. So kann er einschätzen, ob eine Raubkatze noch in der Umgebung ist oder bereits mehrere Kilometer zurückgelegt hat. Zudem unterstützt er den Ranger in allen Belangen. Dazu gehören zum Beispiel das Bereitstellen des Fahrzeugs vor der Pirschfahrt oder die Verfolgung einer Fährte zu Fuß, wenn er frische Spuren im Sand entdeckt.

Leopard in Baum
Leopard versteckt sich im Grün des Baums, Foto: Matt Engelmann

 

Was gehört alles in ihr Aufgabengebiet?

Nebstdem, dass der Ranger zusammen mit dem Tracker die „Big Five“ & Co. in der Wildnis aufspürt und das Reservat wie seine eigene Westentasche kennt, fährt er das Geländefahrzeug und ist auch für die Sicherheit der Gäste zuständig. Er weiß ganz genau, wie weit man sich einem Tier nähern kann und wo Gefahr bestehen könnte. Bei einer begleiteten Buschwanderung kann man sich zu Fuß zusammen mit dem Ranger durch die Wildnis wagen.

Löwen am Wasserloch
Magische Begegnungen am Wasserloch, Foto: Jana Scherf

Doch das ist noch lange nicht alles. Sollte ein Reifen platzen, was in dem unwegsamen Gelände durchaus passieren kann, wird dieser in Windeseile gewechselt, bevor der nächste Löwe lauert – echtes Teamwork! Ranger und Tracker sind also nicht nur absolute Wildnis-Experten, sondern Multitasking-Talente zugleich.

Der Unterhalt des Geländefahrzeugs gehört auch zu den Aufgaben eines Rangers, Foto: Will Shirley

Der Ranger stellt sicher, dass die Gäste frühmorgens rechtzeitig aus den Federn kommen und ihr geliebtes Heißgetränk in einer Thermoskanne bereitsteht. Auf der Pirschfahrt sorgen sie dafür, dass man sich rundum wohlfühlt, ordentlich verpflegt wird und stehen bei allen Fragen zur Verfügung – ihr immenses Wissen ist eine echte Bereicherung!

Picknick im Busch bei Sonnenuntergang
Sundowner in der Savanne, Foto: Romana Bleisch

 

Wie wird man zum Ranger oder Tracker?

Damit die Wildnis zum Arbeitsplatz wird, bedarf es viel Erfahrung und Expertise. Diff, ein Ranger in Silvan Safari im Sabi Sands Reservat, entstammt einer Ranger-Familie und die berufliche Zukunft wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. In der Greater Kruger Area aufgewachsen, hat er bereits als Kind gelernt, was es heißt, den Lebensraum mit wilden Tieren wie Löwen oder Elefanten zu teilen.

Hyäne mit Knochen in der Wiese
Hyäne gönnt sich ein Häppchen, Foto: Simon Watson

Um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, lernte er bereits als kleiner Junge, die Wildnis zu lesen, zu verstehen und zu respektieren. Jahrelange Praxis, eine entsprechende Ausbildung und selbstverständlich absolute Passion für die Natur ebnen den Weg, damit man einen magischen Ort wie die Krüger-Region sein „Büro“ nennen kann.

Nashorn am Wasserloch
Doppelte Erscheinung am Wasserloch, Foto: Gerry Smith

 

Meine persönliche Erfahrung in der Silvan Safari Lodge

Diff und King, unsere Ranger, Tracker und zudem Brüder, die uns auf unserem Abenteuer in Silvan Safari durch die Wildnis geführt haben, leisten ausgezeichnete Arbeit und haben uns mit ihrem unglaublichen Fachwissen fasziniert. Kleinste Hinweise auf ein Tier im Busch haben sie umgehend wahrgenommen.

Gabelracke mit gespreizten Flügeln
Farbenpracht in der Krüger-Region, Foto: Donald Kendall

Sind wir noch so rasant mit dem Geländefahrzeug durch die Wildnis gedüst, konnte Diff dennoch ein winziges Chamäleon in den Sträuchern oder ein Buschbaby in den Baumwipfeln ausmachen. Flatterte ein bunter Vogel vorbei, wusste er sofort, um welche Art es sich handelt. Und während er mit seinen Adleraugen die Wildnis absuchte, manövrierte er den Geländewagen routiniert über Stock und Stein, als hätte er in seinem Leben nie etwas anderes gemacht.

Chamäleon wird von Ranger fotografiert
Die kleinen Bewohner im afrikanischen Busch

Auf einer Buschwanderung hat uns Diff die Verwendung der heimischen Pflanzen gezeigt. So gibt es beispielsweise einen Strauch, der den Einheimischen als Seife dient. Man reibt die Blätter in den Händen, gibt einen kleinen Spritzer Wasser dazu und schon schäumt es zwischen den Fingern.

Diff überprüfte stets die Windrichtung und stellte sicher, dass uns ein gesichteter Elefant nicht riechen konnte – seine Sinnesorgane waren im Bereitschaftsmodus.

Nahaufname Elefantengesicht
Ein Auge fürs Detail, Foto: Barbara Nolte

Damit wir sicher durch den Busch spazieren konnten, war Diff vorsichtshalber bewaffnet – er hat uns jedoch versichert, dass er das Gewehr in über 20 Jahren als professioneller Ranger noch nie einsetzen musste, denn das A und O bei solch einer Aktivität ist der Respekt gegenüber der Natur und ihren Bewohnern.

Flamingos im Wasser
Bunte Farbtupfer am Wasser, Foto: Hemanshu Contractor

Bevor es jeweils auf Pirschfahrt ging, wurden wir gefragt, welche Tiere wir gerne sehen möchten – keiner der Wünsche blieb unerfüllt. Sämtliche Tiere wurden aufgespürt; Diff und King haben sich richtig ins Zeug gelegt, um uns ein einzigartiges Safari-Erlebnis zu bescheren.

Elefant trifft auf Büffelherde
Aufregendes Aufeinandertreffen, Foto: Mike Walsh

Per Funkgerät waren sie laufend in Kontakt mit anderen Rangern in der Umgebung und teilten sich gegenseitig mit, wenn sie ein Tier entdeckt haben. Natürlich kann man die Sichtung eines bestimmten Tieres nie garantieren, denn die Natur ist und bleibt so willkürlich und wild, wie sie sein muss.

Besucher und Ranger posieren vor dem Geländewagen
Diff und King – meine Helden im Sabi Sands Reservat, Foto: Romana Bleisch

Ich bin von diesem außergewöhnlichen Beruf absolut beeindruckt und dankbar, dass ich die Magie von Sabi Sands erleben durfte – Diff und King haben dabei eine entscheidende Rolle gespielt.

Leopard entspannt auf dem Baum
Leopard entspannt auf dem Baum, Foto: Roman Ziegler

Wie Sie sehen, lohnt es sich allemal, entweder in einem der privaten Reservate zu übernachten, wo Sie auf jeder Pirschfahrt von einem Ranger und Tracker begleitet werden, oder in den öffentlichen Reservaten eine Pirschfahrt mit einem geschulten Guide zu buchen.

Wenn Sie weitere Fragen zum Berufsstand eines Rangers oder Trackers haben, schreiben Sie uns einen Kommentar! Sie planen bereits Ihr nächstes Safari-Abenteuer in Begleitung unserer Helden des Buschs? Unsere Safari-Experten helfen Ihnen gerne weiter!

Titelfoto: Simon Watson

 

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Tags

Abenteuer, Camp, Inspiration, Natur, Tierwelt, Wildnis


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Über den Autor

Romana Bleisch

Aufgewachsen in einem Tal in den Schweizer Voralpen, war Romana umgeben von glücklichen Kühen, saftigen Wäldern und tiefblauen Seen. Bereits als Kind reiste Sie mit ihren Eltern durch Europa, was ihre Leidenschaft fürs Reisen und die große, weite Welt weckte. Mit 18 Jahren zog sie nach Zürich und investierte fortan jeden Franken in ihre Passion für andere Kulturen. Verschiedene Trips nach Südamerika, Asien, den Mittleren Osten und Australien folgten. Vor drei Jahren reiste sie mit dem Rucksack von Nairobi nach Sansibar und hat sich umgehend in die Schönheit dieses Kontinents verliebt. Sie wollte zurück, und zwar je früher desto besser. Im Rahmen ihres Studiums in angewandten Sprachen nahm sie die Stelle als German Content Writer an – die perfekte Gelegenheit!

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