Kunst ist in Kapstadt allgegenwärtig. Bunte Galerien, wunderschönes Handwerk und Streetart findet sich an vielen Ecken der Stadt. Insbesondere im kulturellen Schmelztiegel Woodstock ist Kreativität omnipräsent. Das Viertel hat in den letzten Jahren einen starken Wandel erlebt und ist heute das kreative Herz der Mother City. Einst eine der gefährlichsten Ecken der Stadt und Zuhause der weniger privilegierten Bevölkerungsschicht, hat die Gentrifizierung auch hier Einzug gehalten und Wohnhäuser fallen mehr und mehr modernen Wohnkomplexen und Bürogebäuden zum Opfer. Das Quartier erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung und Einheimische werden langsam aus dem Viertel verdrängt – Fluch und Segen zugleich.
Viele lokale und internationale Künstler bringen Ihre Gefühlslage über soziale Ungleichheit und Gentrifizierung durch ihre Kreativität zum Ausdruck. Über 500 Kunstwerke finden sich in Woodstock.
Dieses außergewöhnliche Werk befindet sich im heutigen Gebäude der sogenannten Woodstock Exchange und wurde vom chinesischen Künstler DALeast entworfen. Das Gebäude beherbergte bis im Jahr 2012 zahlreiche Künstlerappartements sowie einen Skatepark. Heute findet man hier Designerläden und hippe Cafés.
In der einheimischen Klicksprache Xhosa heißt „ixnau“ so viel wie „es ist gut, wie es ist“.
Die Kakerlake ist ein Symbol gegen die Gentrifizierung und wird nachträglich auf diversen bestehenden Kunstwerken angebracht.
Gleichberechtigung und Vielfalt ist die Message vieler Künstler. Dieses Gemeinschaftsprojekt unterstreicht das „gleichberechtigte Miteinander“.
Links: Vier Hautfarben in einem Gesicht; das Werk stammt von der einheimischen Künstlerin Conform.
Rechts: Yin-Yang-Symbol in Form von zwei Menschen unterschiedlicher Hautfarben. In der chinesischen Philosophie bedeutet Yin und Yang, dass Gegensätze komplementär und ergänzend sind.
Diese Blume symbolisiert Gleichheit und Freiheit. Sie stammt von der international erfolgreichen Südafrikanerin Faith47.
Auf der bröckelnden Wand thematisiert der Künstler den Umgang des Menschen mit der Natur. „Save the Rhino“ – das Nashorn wird in Afrika wegen seines Horns gejagt und ist vom Aussterben bedroht.
…und auch der gefährdeten Rothschild-Giraffe wird eine Mauer gewidmet. Entstanden durch den Engländer Louis Masai.
Wenn man genau hinschaut, ist neben dem Wolfskopf der Ansatz eines Menschengesichts zu sehen. Der Hinterkopf, also das Denkorgan, und das Sprechorgan fehlen. Der lokale Künstler Nard Star hat die Machtverteilung zwischen Mensch und Tier für einmal umgedreht.
Wie würde sich unser Gewissen verändern, wenn sich ein erlegtes Zebra plötzlich als Mensch entpuppen würde? Das Werk stammt vom Ukrainer Internesni Kaszki.
Die Augenpaare sind zur Straße gerichtet und wachen über die Gemeinde. Eine Installation an der Hintertür der Kirchgemeinde in Woodstock.
Verwirrende 3D-Installation im Innenhof der Woodstock Exchange.
Mit einem aufrichtigen Händedruck zollt man dem Gegenüber Respekt, es ist der erste Schritt aus einem Konflikt. Die Geste ist zwar sichtbar, aber die Hände greifen sich nicht richtig – Abneigung und Distanz sind wahrnehmbar. Das Bild stammt vom israelischen Künstler Know Hope.
Möchten auch Sie mehr über Woodstock erfahren? Tauchen Sie ein in Kapstadts Kunst-Hotspot. Juma´s Tours führt nebst Woodstock Creative noch weitere Aktivitäten für den etwas anderen Blick auf Kapstadt durch.
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Super schöner Artikel! Leider war noch nie in Kapstadt, aber würde es gerne einmal sehen, gerade auch weil die Kunstszene floriert. Ich habe vor Kurzem auch einen Artikel zu Kapstadt als neue Kunstmetropole veröffentlicht, falls sich jemand auch hierfür interessiert: https://blog.singulart.com/de/2018/02/12/kapstadt-die-neue-kunstmetropole-fuer-moderne-kunst/
Liebe Louisa. Es freut uns, dass Dir der Beitrag gefällt! Kapstadt ist tatsächlich ein wunderschönes Reiseziel und wir hoffen, dass Du demnächst die Gelegenheit hast, die Kreativität der Mother City selber zu erleben 🙂 Herzlich, Romana