Juni 2

Die geheimnisvolle Geschichte des Tafelbergs

Von Katharina Mandy am Juni 2, 2018

Der Tafelberg – Kapstadts berühmtes Wahrzeichen thront elegant am Atlantischen Ozean. Jedes Jahr wandern oder fahren Millionen Reiselustige aus der ganze Welt auf den Berg, um die einzigartige Aussicht auf die südafrikanische Mother City zu genießen. Vom anderen Ufer der Table Bay oder der V&A Waterfront aus bietet der Tafelberg eine traumhafte Kulisse für Postkarten-taugliche Urlaubsfotos. Wir widmen uns in diesem Blogbeitrag der geheimnisvollen Geschichte des Tafelbergs.

Der Tafelberg und Lion's Head, dahinter der Sonnenuntergang
Tafelberg – eines der sieben neuen Naturwunder

Der Tafelberg hat so einige Jahre auf dem Buckel: Seine Entstehung begann bereits vor rund 450 Millionen Jahren mit Ablagerungen von Sandstein. Der Berg selbst ist etwa 260 Millionen Jahre alt und lässt damit Alpen, Anden, Rocky Mountains sowie den Himalaya wie junge Sprösslinge aussehen. Das drei Kilometer lange Plateau mag aus der Ferne wie ein flacher Tisch aussehen, dennoch wissen Wanderer, dass es auch hier auf und ab geht.

Blick auf den von Wolken bedeckten Tafelberg vom Lion's Head aus
Da schlägt das Herz von Wanderfans höher, Foto: Isabella Jusková

Ursprünglich wurde die Bergregion am Kap von den San bewohnt. Vor rund 2000 Jahren zogen die Khoikhoi samt ihrer Kuh- und Schafherden in die Region. Sie waren die indigenen Einwohner, welchen die Europäer in der Tafelbucht als erstes begegneten.

Die Wale Street samt Supreme Court mit Tafelberg im Hintergrund im Jahr 1878
Die Wale Street mit Tafelberg im Hintergrund im Jahr 1878

Wissen Sie, wer den Tafelberg als erstes bestiegen hat? Das war der portugiesische Seefahrer António de Saldanha im Jahr 1503. 1790 wanderte die erste Frau aus Kapstadt, Lady Anne Barnard, auf das ikonische Wahrzeichen.

Rosa Sonnenuntergang über Kapstadt mit der Silhouette des Tafelbergs
Traumhafte Aussichten, Foto: Bertus Hanekom

Auf einer Wanderung auf dem Table Mountain sind Sie eventuell schon einmal an Ruinen vorbeigekommen. 1796, während der britischen Besatzungszeit wurden drei Blockhäuser gebaut: King’s Blockhouse, Duke of York Blockhouse und Prince of Wales Blockhouse. Ersteres befindet sich noch heute in einem recht guten Zustand und kann vom Rhodes Memorial aus erreicht werden.

Tafelberg – ein langer Weg auf den Gipfel

In den späten 1870er Jahren kam erstmals die Idee auf, Transportmöglichkeiten auf den Tafelberg anzubieten. Doch das Projekt wurde vom Zweiten Burenkrieg unterbrochen.

Die obere Station der Seilbahn in Kapstadt
Hoch oben auf dem Tafelberg, Foto: Table Mountain Aerial Company

Zunächst war die Idee, eine Zugstrecke von Oranjezicht über Platteklip Gorge zu bauen. 1913 stimmten die Einwohner Kapstadts über das kostspielige – damals 100000 Pounds teure – Vorhaben ab. Doch Ingenieur H.M. Peter musste das Projekt aufgrund des Ersten Weltkriegs erneut auf Eis legen.

Panoramablick auf den Tafelberg
Wir können von diesem Anblick nicht genug bekommen, Foto: Pamela Ritter

1926 wurde das Projekt unter dem norwegischen Ingenieur Trygve Stromsoe endlich wiederaufgenommen. Er schlug vor, eine Seilbahn zum Gipfel des Tafelbergs zu bauen. Dann ging alles ganz schnell. Am 4. Oktober 1929 feierten die Table Mountain Aerial Cableway Company (TMACC) und 200 geladene Gäste die Eröffnung des Cable Cars.

Der Tafelberg von einer dünnen Wolkenschicht bedeckt
Die berüchtigte Tischdecke auf dem Tafelberg, Foto: Kyle Goetsch

Sie sind bereit, den legendären Tafelberg in Kapstadt zu erklimmen? Sie können eine der gängigen Routen wie Platteklip Gorge, India Venster oder Skeleton Gorge zum Gipfel hinaufwandern oder ganz bequem mit der Tafelberg-Seilbahn hinauffahren. Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Schieben Sie einen Ausflug auf den Tafelberg keinesfalls auf. Ab auf den Berg, sobald die Sonne scheint und keine Wolke am Himmel zu sehen ist – ansonsten könnte Ihnen die berüchtigte „Tischdecke“ einen Strich durch die Rechnung machen.

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Tags

Tafelberg


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Über den Autor

Katharina Mandy

Katharina ist eine Journalistin und Autorin aus Hamburg. Die vergangenen Jahre hat sie sowohl in der Hansestadt als auch in Kapstadt gelebt. Das Jetset-Leben hat ihr zwar Spaß gebracht, aber nun hat sie sich endgültig in der Mother City niedergelassen. Katharina ist eine Teamplayerin und glücklich darüber, zum Rhino Team zu gehören. 2010 ist sie erstmals in die Regenbogennation gereist, um ein Auslandssemester an der Universität in Stellenbosch zu absolvieren. Sie hat sich sofort in Südafrika verliebt – ein bestimmter gutaussehender Surfer hat es ihr besonders angetan. Wandern, Segeln, Kochen und Essen sind ihre Lieblingsbeschäftigungen, wenn sie nicht gerade fleißig an Blogartikeln schreibt.

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